Singapur-Freihandel soll EU Tür nach Asien öffnen

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Ein bevorstehendes Freihandelsabkommen mit Singapur soll Unternehmen aus der Europäischen Union den Weg in die boomenden Volkswirtschaften Südostasiens ebnen. Die Details des unter Federführung von EU-Handelskommissar Karel de Gucht ausgehandelten Vertrages wurden am Freitag vorgestellt. Das Europäische Parlament, die 28 EU-Mitgliedsstaaten und Singapur müssen dem rund 1.000 Seiten starken Vertrag noch zustimmen. In Kraft treten soll das Abkommen Ende 2014 oder Anfang 2015.

Durch den Vertrag dürften mehr Öl-Produkte aus Singapur nach Europa gelangen, da der Stadtstaat weltweit einer der größten Standorte für Ölraffinerien ist. Sie profitieren davon, dass Zölle wegfallen. Zudem werden Geschäfte für europäische Banken in Singapur erleichtert. Davon dürften unter anderem die Deutsche Bank und die auf Asien fokussierten britischen Geldhäuser Standard Chartered und HSBC profitieren.

Singapur hat zwar nur fünf Millionen Einwohner, steuert aber rund ein Drittel des Handels zwischen der EU und den zehn Staaten der Asean-Gruppe bei - im vergangenen Jahr waren das 52 Mrd. Euro. Über 9.000 europäische Firmen sind in Singapur ansässig.

Langfristig wolle man Abkommen mit allen Asean-Staaten und deren 600 Millionen Konsumenten vereinbaren, sagte EU-Chefunterhändler Rupert Schlegelmilch in Singapur. Die EU und die Organisation der Länder Südostasiens (Asean) hatten Gespräche über ein Freihandelsabkommen 2009 nach zwei Jahren abgebrochen. Nun bemüht sich die EU nun um bilaterale Verträge.

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