Billigairline-Erbe

SkyEurope hinterließ 180 Mio. Euro Schulden

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Die insolvente österreichisch-slowakische Billigairline SkyEurope hat einen Schuldenberg in der Höhe von 180 Mio. Euro und fast 4.000 Gläubiger. Das erklärte der Massenverwalter von SkyEurope, Lubomir Bugan, auf der Gläubigerversammlung in Bratislava. In den fünfköpfigen Gläubigerausschuss ist unter anderem auch ein Vertreter des Wiener Flughafens und des Flughafens Bratislava gewählt worden.

Insgesamt 72 Gläubiger haben sich für die Versammlung registrieren lassen, berichtete die slowakische Nachrichtenagentur SITA. Ein Flughafen-Sprecher wollte die Höhe der Forderungen nicht bekanntgeben. Nur soviel: In der Bilanz für das Geschäftsjahr 2008 und der noch nicht veröffentlichen Bilanz 2009 wurden schon Vorsorgen getroffen.

Nach Angaben Bugans betragen die Aktiva von SkyEurope wie bereits seit längerem bekannt 5,7 Mio. Euro. Diese Summe könnte sich aber ändern, weil sie meisten aus Forderungen bestünden. Etwa zwei Drittel davon seien Forderungen gegenüber der britischen Firma E-Clear, die die Kartenzahlungen vermittelt hatte. Allerdings ist laut Bugan auch E-Clear im Konkurs. In wie weit die Forderung von SkyEurope befriedigt werden, sollte man von dem britischen Konkursverwalter erst in kommenden Wochen erfahren, hieß es.

Nach Angaben der Anwältin von 131 ehemaligen Mitarbeitern von SkyEurop hat die Fluggesellschaft "ausreichendes Eigentum", um sogenannte "vorrangige Forderungen" zu befriedigen. Dazu würden auch nicht ausbezahlte Löhne von Ex-Mitarbeitern der Fluglinie zählen, was insgesamt 4,2 Mio. Euro für rund 500 Mitarbeiter ausmachen würde.

Das zuständige Gericht in Bratislava hatte im Dezember 2009 den Konkurs gegen SkyEurope aufgrund des Antrags des Masseverwalters aufgehoben. Begründet wurde dies damit, dass die Fluglinie kaum Aktiva hätte, mit denen man die Forderungen der Gläubiger abdecken könnte. Gegen diese gerichtliche Entscheidung haben 17 Gläubiger berufen. Bugan rechnet mit einer Entscheidung frühestens im April.

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