Skylink-Weiterbau: Bundesvergabeamt macht Druck

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Dass der vom Flughafen-Management vorgegebene Termin für die komplette Wiederaufnahme der Bauarbeiten am halbfertigen Terminal Skylink (15. Februar) hält, gilt seit Wochen als fraglich. Laut "Presse" bereitet das Bundesvergabeamt dem ohnedies unter großer Verspätung und Kostenexplosion leidenden Terminalprojekt neuerliche Probleme.

Mitte des Vorjahres war das Projekt gestoppt worden, um die Verträge mit den am Bau beteiligten Firmen neu und günstiger auszuverhandeln. Nun habe das Bundesvergabeamt den Zuschlag für die "örtliche Bauaufsicht" an die Bietergemeinschaft "Architektur Consult ZT GmbH/Rinderer & Partner Ziviltechniker KEG/Rudolf &Vier Partner GmbH" für nichtig erklärt, schreibt die Zeitung. Der Bescheid des Bundesvergabeamts sei mit 29. Jänner datiert.

Das Vergabeamt sei aufgrund des Einspruchs der unterlegenen Bietergruppe Baumangement Forstner GmbH/Depisch ZT GmbH/ Hydroingenieure Umwelttechnik GmbH tätig geworden. Das Bundesvergabeamt sieht laut Presse eine Unvereinbarkeit der Interessen innerhalb des Siegerkonsortiums: Architekt Christian Halm sei Zehn-Prozent-Gesellschafter und Partner der "Architektur Consult ZT", einem Mitglied der Bietergemeinschaft. Gleichzeitig sei Halm für den Flughafen Wien seit Juni 2009 mit Planprüfungs- und Beratungsleistungen für den Skylink tätig geesen - "in einem ihm vom Auftraggeber eigens hierfür zur Verfügung gestellten Büro", wird aus dem Bescheid zitiert.

Kenntnisvorsprung

Weiter im Bescheid: Halms Tätigkeit für den Flughafen würde dem "präsumptiven Zuschlagsempfänger einen erheblichen Kenntnisvorspung und damit einen Wettbewerbsvorsprung" verschaffen. Nur damit sei auch der im Vergleich zu den anderen Angeboten "erstaunlich niedrige Angebotspreis" zu erklären. Während das Letztangebot der Architektur Consult ZT auf 9,988. Mio. Euro lautete, hätten Forstner & Co. 15,553 Mio. Euro geboten. Der dritte Bieter sei bei 13,334 Mio. Euro gelegen.

Nicht gelten ließ das Bundesvergabeamt das Gegenargument der Architektur Consult ZT, dass Halm in keinster Weise direkt oder indirekt in die Angebotserstellung involviert gewesen sei, heißt es im Bericht weiter. Allein der "böse Schein" der Tätigkeit Halms beim Skylink und sein offenkundiges wirtschaftliches Interesse an einem Auftrag an die Architektur Consult ZT belege die Unvereinbarkeit.

Der Auftrag müsse zwar nicht unbedingt neu ausgeschrieben werden, heißt es in der "Presse". Theoretisch könne der Flughafen dem Zweitplatzierten den Zuschlag geben. Was aber mehr Geld und Zeit koste. Bis die Bauaufsicht neu entschieden sei, dürften mehr als zwei Wochen vergehen. Juristen zufolge sei außerdem nicht sicher, ob die neuerliche Vergabe wieder beeinsprucht wird.

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