Geldwäsche-Vorwürfe gegen das Institut: Kunden zogen Gelder ab.
Die spanische Bank Banco Madrid mit rund 15.000 Kunden ist pleite. Das Geldhaus beantragte am Montag Gläubigerschutz, teilte es mit. Der Grund: Geldwäschevorwürfe gegen das Mutterhaus Banca Privada d'Andorra (BPA) hatten die Kunden der Banco Madrid bewogen, ihre Konten zu leeren, wodurch sich die Bank nicht mehr in der Lage sieht, ihre finanziellen Verpflichtungen "rechtzeitig zu erfüllen".
Großkunden
Die eher kleinere Bank mit 21 Filialen in Spanien hat vor allem vermögende Kunden mit Spareinlagen ab 500.000 Euro. Diesen drohen nun Einbußen, wenn sie ihr Geld noch nicht abgehoben haben: Vor Verlusten geschützt sind nur Guthaben bis zu 100.000 Euro.
Die US-Finanzpolizei hatte die BPA am 10. März mit Geldwäschevorwürfen konfrontiert. Die Bank aus Andorra soll kriminellen Organisationen insbesondere aus Russland und China jahrelang beim Waschen von Geld behilflich gewesen sein. Als sich herausstellte, dass die Klärung der Vorwürfe Monate dauern könnte, übernahm die spanische Zentralbank die Kontrolle über die Banco Madrid. Das wiederum führte dazu, dass deren Kunden ihr Geld abhoben.
Der Insolvenzantrag sei die einzige Möglichkeit sicherzustellen, dass Bankkunden und andere Gläubiger des Instituts gleich behandelt würden, begründete die Zentralbank am Montag ihren Schritt. Bis ein Richter über den Antrag entschieden hat, hat die Banco Madrid alle ihre Geschäftsaktivitäten eingestellt.