Sparern sitzen das Inflationsgespenst im Nacken

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Zwar sind Banker und Wirtschaftsforscher überzeugt, dass nach der Krise die Inflation in Grenzen bleibt. Bei Bankkunden steigt trotzdem die Angst.

Eine IMAS-Umfrage vor dem heurigen Weltspartag zeigt, wie sehr die Krise die Risikoscheu der Österreicher hat wachsen lassen: 62 % der Befragten geben an, sich vor Geldabwertung und Inflation zu sorgen. In vergleichbaren Umfragen vor Ausbruch der Krise vor 3 Jahren waren es 46 % gewesen.

Viermal stärker als 2006 sind heute offenbar die Kopfschmerzen, Geld an der Börse zu verlieren. Immerhin 58 % fürchten Verluste bei Fonds und Aktienkursen, ein signifikanter Anstieg um 42 Prozentpunkte. Jeder Dritte fürchtet, sich das Sparen nicht mehr leisten zu können.

"Die Krise hat das Vertrauen in das Finanzsystem stark erschüttert", sagte Erste-Bank-Chefin Bleyleben-Koren. "Hier haben wir harte Aufbauarbeit vor uns".

Die Menschen sparen mehr als vor der Krise. Das heißt, die Österreicher warten mit Geld am Sparbuch auf ein Ende der Krise, würden sogar noch mehr sparen, wenn sie könnten. Gaben die Befragten 2006 an, im Monat im Schnitt 132 Euro auf die hohe Kante zu legen, waren es heuer im Sommer 155 Euro.

Mit 12 % erreicht demnach die Sparquote heuer ein neues Hoch. 8 von 10 Österreichern haben ein Sparbuch (78 %). Mit 58 Prozent ist der Bausparvertrag die zweitliebste Sparform der Österreicher, gefolgt vom Versicherungssparen (41 %). 17 % gaben auch Fonds als ihr Anlageprodukt an.

Der "Notgroschen", die finanzielle Absicherung, ist für 84 % der Österreicher Spar-Hauptmotiv, ein Anstieg um 8 Prozentpunkte seit 2006. Für Altersvorsorge (früher in Pension, Pflege) legen in Zeiten von Personalabbau und Kostenkürzungen 56 % (plus 12 Prozentpunkte gegenüber 2006) Geld zur Seite.

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