Tourismus

AUA 2021 tiefrot: Aber jetzt Rekord-Buchungen

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2021 hat die AUA 264 Millionen Euro Verlust eingeflogen. Für 2022 sind die Prognosen fürs Sommergeschäft gut. Aber der Ukraine-Krieg bringt neue Unsicherheit.

Die Zahl der Passagiere stieg zwar, belief sich aber nur auf ein Drittel des letzten Jahres vor der Krise. Immerhin machen die jüngsten Buchungen Hoffnungen auf ein gutes Sommergeschäft, teilte die größte österreichische Airline am Donnerstag mit.

500.000 Buchungen in 14 Tagen

In den letzten erhobenen vierzehn Tagen habe es 500.000 Buchungen gegeben, so AUA-Vorstand Michael Trestl. Das beweise, dass die Menschen wieder reisen wollen. Der Schwerpunkt der Buchungen liege im Privatreisesegment. Für den Sommer baut die AUA ihr Angebot in den Mittelmeerraum aus und positioniert sich damit auch klar gegen die Billigflieger.

"4,99-Euro-Tickets moralisch nicht vertretbar" 

Bei Dumpingpreisen, wo ein Flug nach Spanien oder Italien "billiger als ein Kebap" sei, mache die AUA aber nicht mit, betont Trestl. "4,99-Euro-Tickets sind für uns als sozial verantwortungsbewusstes Unternehmen nicht vertretbar", sagt der AUA-Vorstand. Mit günstigen Tickets werde die rot-weiß-rote Airline natürlich auch werben - aber beispielsweise 39 Euro One-Way nach Mallorca sei die Untergrenze.

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs

Genaue Daten für die Zeit seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine liegen laut AUA zwar noch nicht vor, ein deutlicher Einbruch zeichne sich aber nicht ab. "Als österreichische Heimatairline ist es auch in schwierigen Zeiten unsere Mission, Menschen und Volkswirtschaften zu verbinden. Umso betroffener macht uns die Situation in der Ukraine, die viel Leid und eine große Ungewissheit für die Weltbevölkerung mit sich bringt", so Trestl sowie COO und Krisenstabsleiter Francesco Sciortino.

Russland-Sperre: Asien-Flüge eine Stunde länger

Die Flüge nach Russland und in die Ukraine hat die AUA gestrichen. Die Umfliegung des russischen Luftraumes verlängere Flüge nach Asien um eine Stunde, was mehr Treibstoff koste, sagt Trestl. Außerdem drohten Engpässe im Luftraum über der Türkei, weil dies für EU-Airlines die meistgenutzt Ausweichroute ist.  

Im 3. Quartal 2021 wieder schwarze Zahlen 

Der Verlust der Airline belief sich im Vorjahr auf 264 Mio. Euro, immerhin um 55 Mio. Euro besser als im Jahr davor. "Lockdowns, Reisebeschränkungen und neue Virusvarianten spiegeln sich in unseren Ergebnissen des letzten Jahres wider", so Trestl. Dabei habe sich die finanzielle Lage im Laufe des Jahres verbessert. Drei Viertel des Umsatzes wurden im zweiten Halbjahr erwirtschaftet. Im dritten Jahresquartal gab es zum ersten Mal seit Krisenbeginn in einem Quartal mit zwei Mio. Euro wieder schwarze Zahlen. Dank einer guten Weihnachtssaison war auch das vierte Quartal wesentlich besser als 2020.

Ein Fünftel vom Staatskredit zurückgezahlt

Die AUA hat bisher von den staatlich besicherten Krediten in Höhe von 300 Mio. Euro in zwei Tranchen 60 Mio. Euro, also ein Fünftel zurückgezahlt. Die offene Restschuld liegt damit bei 240 Mio. Euro - geplant ist laut Vorstand Trestl, das bis 2025/25 zur Gänze zurückzuzahlen.

5 Mio. Passagiere: Drittel des Vorkrisenniveaus

Der Umsatz stieg 2021 von 460 auf 743 Mio. Euro, lag damit aber immer noch bei einem Drittel des Vorkrisenniveaus von 2,1 Mrd. Euro. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Passagierzahlen, die von 3,1 auf 5 Mio. zulegten, was aber nur einem Drittel des Vorkrisenniveaus von 14,7 Millionen entsprach. Trotz geringerer Produktion bleibe die Liquidität der AUA deutlich über Plan. Die Auslastung im Gesamtjahr war mit 61,9 Prozent ident zu jener 2020 und um 18,9 Prozentpunkte geringer als 2019 (80,8%).

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