Tourismus

Semesterferien: Hotels und Pensionen zur Hälfte ausgelastet

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Bei den Buchungen für Februar und März ist noch Luft nach oben. Komplett voll wird es laut Tourismusvertretern wohl nirgends.

 "50 Prozent Auslastung wird sich im Schnitt ausgehen", meint der Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Martin Stanits. Durch die von der Regierung am Wochenende angekündigten Änderungen "fällt nichts weg".

"Für die nächsten sechs bis sieben Wochen sind die Vorausbuchungen sehr sehr gut", berichtete auch die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler, im Gespräch mit der APA. Die Anfragesituation sei derzeit stagnierend, doch im Grunde seien die westlichen Bundesländer bereits "recht gut gebucht". In Salzburg und in Tirol waren die Kapazitäten der Ferienhotellerie demnach bereits vor wenigen zu 70 bis 80 Prozent reserviert, in Vorarlberg hingegen "sieht es nicht so gut aus". Dort seien zwar die Wochenenden relativ gut gebucht, der Februar und der März aber noch sehr zögerlich. "Wir werden sehen, was sich noch bewegt."

Impfzertifikat-Verkürzung sorgt für Unmut

Die Verkürzung der Impfzertifikate von rund neun Monaten (270 Tagen) auf sechs Monate (180 Tage), die für nicht ausreichend Geimpfte auch Skipässe ungültig macht, ist ein österreichisches Kuriosum, das in der Branche für viel Unmut sorgt. Denn in der restlichen EU gelten noch die 270 Tage. Man kann also außerhalb Österreichs einen gültigen Grünen Pass haben, der hierzulande nicht gilt. Mit dem "anderen" 2G-Nachweis einreisen darf man, aber nicht im Hotel übernachten oder ins Restaurant gehen. Ab Mitte Februar gilt dort dann wieder 3G statt 2G, also kann man sich zumindest für einen Urlaubsaufenthalt in der Alpenrepublik (täglich) freitesten. Zwischen 1. Februar und 19. Februar hänge der Gast aber komplett in der Luft. "Es wird langsam zu kompliziert", ärgert sich Kraus-Winkler.

"Wie erklären Sie das einem deutschen Gast, der zuhause einen gültigen Grünen Pass hat, dass er 18 Tage lang - von 1. bis 19. Februar - nicht einmal getestet hier urlauben kann?", sagt die Hoteliere. "Ich weiß nicht, warum es in Österreich strengere Regeln gibt als in Europa - das kann ich nicht nachvollziehen." In Tirol hätten wegen der hierzulande verkürzten Geltungsdauer des Grünen Passes schon etliche deutsche Veranstalter storniert und damit Unruhe bei Hoteliers ausgelöst. 

Im Schnitt 50 Prozent Auslastung

Für den Februar erwartet die Hoteliervereinigung insgesamt dennoch nicht, dass der Buchungsstand nun runtergehe, eher dass etwas dazukomme. "Im Schnitt werden wir die 50 Prozent halten können, manchmal überschreiten - die Städte ausgenommen." Da läuft es nach wie vor ganz schlecht. Bei den Reservierungen in der Ferienhotellerie gebe es "einige Wackelkandidaten und sicher die Chance, dass etwas dazukommt - das wird sich die Waage halten", erwartet der ÖHV-Sprecher.

"Es wird auch Regionen geben, wo die Buchungen in Richtung 70 Prozent Auslastung gehen und die Unterschwelle von 40 bis 50 Prozent wird sich auch ausgehen." Zum Teil bewege man sich auf deutlich höherem Niveau als befürchtet. "Das ist schon mal was, für eine Krise - und wo es sich auch ausgeht, die Mitarbeiter zu halten", so der Branchenvertreter.

Eine vollständige Auslastung wird es jedenfalls auch in den generell umsatzstärksten Wochen (Februar bis Mitte März) der Wintersaison 2021/22 nicht geben: "Wir gehen auf maximal 80 Prozent Auslastung, niemand geht auf 100 Prozent", betont er.

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