Personalabbau

Entlassungswelle bei heimischen Autoriesen: Rund 350 Jobs gestrichen!

AVL Graz streicht rund 350 Jobs. Firmenchef Helmut List informierte die Belegschaft über den größten Personalabbau in der Firmengeschichte. 

Die Krise der internationalen Autoindustrie hat das Grazer Traditionsunternehmen AVL List hart getroffen. Am Sonntag informierte Firmenchef Helmut List persönlich die Mitarbeiter: Rund 350 Arbeitsplätze müssen in Graz abgebaut werden. Das entspricht etwa acht Prozent der Belegschaft vor Ort – so viele wie noch nie zuvor, wie die Kleine Zeitung berichtet. 

Gründe für den Einschnitt

Trotz neuer Aufträge eines europäischen Herstellers blieb die Lage angespannt. Vor allem die drastisch erhöhten US-Zölle auf in Europa produzierte Fahrzeuge wirkten wie ein Brandbeschleuniger. Dazu kommen Konjunktureinbrüche, Wettbewerbsdruck und hohe Kosten. Mercedes-Chef Ola Källenius verglich die Situation mit „Starkregen, Hagel, Sturm und Schnee“, zitiert die Zeitung den Unternehmer. 

Folgen für AVL in Graz

Aufschiebungen bei Projekten und unklare Zeitpläne brachten AVL an die Grenze der Belastbarkeit. Ohne frische Einnahmen könne man die derzeitige Mitarbeiterzahl nicht halten, hieß es. Daher die harte Maßnahme. 

Sozialplan und Abfederung

AVL betont, dass die „geplanten Kapazitätsanpassungen“ in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung erfolgen sollen. Geplant sind Modelle wie Altersteilzeit, individuelle Unterstützungen, Sozialplan und eine regionale Stiftung. 

Bereits im Vorjahr hatte AVL in Graz rund 200 Stellen gestrichen. 2024 verkaufte das Unternehmen zudem seine Tochter Piezocryst Advanced Sensorics für rund 133,5 Millionen Euro. Der Umsatz lag zuletzt bei zwei Milliarden Euro, weltweit beschäftigt AVL rund 12.000 Mitarbeiter.

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