Pleite oder Rettung?

Nerven-Krimi um Signa-Insolvenz

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Schon am Dienstag Pleite oder Rettung in letzter Sekunde?

Die Zukunft des Immobilien-Entwicklers Signa von Rene Benko wird immer mehr zum Nerven-Krimi: Sonntagmittag hatte ein gut informierter Insider gegenüber oe24 erklärt, dass die Signa Holding und deren Tochtergesellschaften bereits am Dienstag die Insolvenzanträge einbringen könnten. Die Insolvenzanträge sollen dem Vernehmen nach in Innsbruck eingereicht werden.

Rettet Hamburger Milliardär Signa?

Am Sonntagabend kam dann erneut Bewegung in die Causa: Wie das renommierte deutsche "Handelsblatt" berichtet, könnte ausgerechnet der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne, der Benko zuletzt loswerden wollte, die Signa (vorerst) retten.

Klaus-Michael Kühne

Milliardär Klaus-Michael Kühne

© Marcelo Hernandez
× Klaus-Michael Kühne

Der Logistikunternehmer und Signa-Investor verhandle mit dem Unternehmen die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower. Die Signa soll bisher rund 400 Millionen Euro in das Projekt investiert haben. Um nicht pleite zu gehen, braucht die Signa in den nächsten Tagen 500 Millionen Euro. Der Elbtower-Verkauf könnte genau diese Liquiditätslücke zumindest kurzfristig füllen.

Auch die APA berichtet von Verhandlungen mit Hedgefonds, um doch noch in letzter Sekunde die fehlenden 500 Millionen Euro aufzutreiben. Aber: Sollten diese letzten Rettungs-Versuche scheitern, "führt kein Weg an der Pleite vorbei", wird ein weiterer Signa-Insider in der APA zitiert.

Zwei Insolvenz-Szenarien

Im Falle einer Insolvenz gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Insolvenz mit Eigenverwaltung: Die Schuldenquote würde dann 30 Prozent betragen. Benko und seine Manager würden dadurch am Ruder der Signa bleiben.
     
  • Insolvenz ohne Eigenverwaltung: In diesem Fall würde ein Insolvenzverwalter von Außen übernehmen. Die Schuldenquote würde dafür auf 20 Prozent sinken.

Austro-Banken zittern vor Milliarden-Beben

Fest steht: Eine Signa-Insolvenz würde auch den heimischen Banken-Standort gehörig unter Druck bringen: Denn die Signa hat Kredite in Höhe von 2,2 Milliarden Euro bei österreichischen Banken - rund 80 Prozent davon bei Raiffeisen Bank International (RBI) und Bank Austria.

Sollte die Signa diese Woche Insolvenz anmelden, „dann bebt der Banken-Standort“, erklärt ein involvierter Banker gegenüber oe24. Oder schafft Benko in letzter Sekunde doch noch die Rettung seines Lebenswerks - mit der Hilfe des Hamburger Milliardärs und Signa-Investors Kühne...

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