Die Pierer Beteiligungs GmbH hat am Mittwoch nach kartellrechtlicher Genehmigung 74 Prozent der Anteile am Familienunternehmen Dambauer in Vöcklabruck übernommen.
Pierer holt damit einen angeschlagenen Zulieferer in seine Gruppe, Dambauer erzeugt vor allem Teile für die Motorradhersteller KTM und BMW, bestätigte das Unternehmen der APA einen Bericht der "Öo Nachrichten".
26 Prozent der Anteile an dem 1955 gegründeten Unternehmen hält weiterhin die Familie, Georg Dambauer bleibt in dritter Generation Geschäftsführer. Die Metallgießerei habe aktuell 154 Mitarbeiter (davon zehn Lehrlinge) und mache heuer rund 32 Millionen Euro Umsatz, hieß es in den OÖN. Im Zuge der Übernahme der Anteile bringe Pierer rund 3 Mio. Euro als Eigenkapital in das Unternehmen ein. Pierers Manager und Vertrauter Michael Hofer sei schon am 10. November als zweiter Geschäftsführer zu Dambauer gekommen.
"Wir werden daraus ein Kompetenzzentrum innerhalb unserer Gruppe machen", wird Vorstand Stefan Pierer zitiert. Dambauer ist ein Spezialist für das Kokillengießverfahren, das mit Schwerkraft und geringem Druck arbeitet und mit dem Alugussteile wie Radnaben und Hinterradschwingen produziert werden. Pierer will die Methode auf Motorenteile wie Zylinder ausweiten.
Bei der Firmenübernahme gehe es Pierer um finanzielle Stabilität, strategische Anbindung und Technologieentwicklung. Dambauer war zuletzt in Probleme geraten, eine Sanierung sei notwendig. Es werde unter anderem Preisanpassungen brauchen, überproportional beim Geschäftspartner BMW, hieß es. Pierer kündigte eine Prämie von 1.000 Euro für alle Dambauer-Mitarbeiter an - als Inflationsausgleich, Anerkennung und Motivation.
Das zweite Unternehmen der Familie Dambauer - Hurrican Luft- und Umwelttechnik - bleibe von der Übernahme unberührt.