Die Familie Haselsteiner, Raiffeisen und Uniqa haben als Kernaktionäre des Baukonzerns Strabag ein neues Syndikat vereinbart. Sie legen ein Pflichtangebot an die anderen Aktionäre - dieses gilt aber nicht für den russischen Oligarchen Deripaska.
Die österreichischen Kernaktionäre der Strabag bringen ihre Beteiligungen in ein neues Syndikat ein. Ex-Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner hatte den früheren Syndikatsvertrag mit Raiffeisen/Uniqa und der Gesellschaft Rasperia des russischen Oligarchen Oleg Deripaska ja nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine aufgekündigt. Deripaska hält über Rasperia nach wie vor 27,8 Prozent an der Strabag.
Die Uniqa, die Raiffeisen Holding NÖ-Wien, die Haselsteiner Privatstiftung sowie Hans-Peter und Klemens Haselsteiner und deren Konzerngesellschaften bilden nun ein neues Syndikat , um die bestehende kontrollierende Beteiligung an der Strabag fortzuführen.
38,94 Euro je Strabag-Aktie
Sie werden als Bieter ein öffentliches Pflichtangebot an die anderen Aktionäre zum Angebotspreis von 38,94 Euro pro Strabag-Aktie erstatten. Der Angebotspreis entspricht dem Mindestpreis gemäß Übernahmegesetz. Wobei die Strabag bis zu 10 Prozent der eigenen Aktien übernehmen kann.
Deripaska von Syndikat ausgeschlossen
Wegen der Russland-Sanktionen richtet sich das Angebot jedoch nicht an den russischen Milliardär Oleg Deripaska und seine Gesellschaft MKAO Rasperia Trading. Deripaska und seine Gesellschaft halten 28,500.001 Stück Strabag-Aktien. Deripaska ist seit etlichen Jahren Strabag-Aktionär und war auch Teil des früheren Syndikats.
Das Angebot ist nicht mehr gültig, falls Rasperia während der Laufzeit des Angebots (einschließlich der Nachfrist) durch Aufhebung der EU-Sanktionen oder einer Freistellung durch die Sanktionsbehörde wieder über seine Strabag-Aktien verfügen kann. In diesem Fall wird auch der Syndikatsvertrag nicht wirksam.