USA führen Abwrackprämie für Küchengeräte ein

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Käuferansturm im Küchenstudio: Nach dem Erfolg der Verschrottungsprämie für Autos lockt die US-Regierung die Kunden mit einer Prämie für Küchen und Haushaltsgeräte in die Läden. Zuschüsse gibt es für alles von Geschirrspülmaschinen über Kühlschränke bis hin zu Waschmaschinen - vorausgesetzt, die neuen Geräte verrichten ihre Arbeit umweltfreundlicher als die alten.

Preisbewusste Verbraucher stürmen in so großer Zahl die Läden, dass die Finanzreserven für den Zuschuss in manchen Bundesstaaten binnen Stunden aufgebraucht waren. Ökonomen freilich zweifeln am Sinn solcher Anreize.

Im Bundesstaat Iowa kassierten Kunden bis zu 500 Dollar (371 Euro) Staatshilfe für ein Küchengerät. Aus dem Haushalt der Regierung in Washington waren Iowa dafür 2,7 Mio. Dollar bereitgestellt worden - die in wenigen Stunden aufgebraucht waren. Der Staat Minnesota schüttete 5 Mio. Dollar an Käufer aus, das Geld hielt für 3 Tage. Der größte US-Bundesstaat Kalifornien startet seine Schnäppchen-Tage am 22. April, insgesamt 35,2 Mio. Dollar warten auf Kaufwillige. Andere Bundesstaaten wollen folgen.

"Für Verbraucher und Verkäufer ist das ein wirklicher Segen", sagt Francis Murray von der staatlichen Energieforschungsbehörde des Staats New York. Ausgezahlt werden die Prämien nur, wenn die Geräte 30 % weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Produkte. Angesichts der mannshohen Riesen-Kühlschränke, die nach wie vor die meisten Küchen in den USA dominieren, könnte die Stromersparnis beträchtlich sein.

Aktionen unter Experten umstritten

Nach Einschätzung des Ökonomen Ryan Sweet vom Finanzanalysten Moody's haben sich die Prämienanreize in 8 US-Bundesstaaten bereits in der Wirtschaftsstatistik niedergeschlagen. Die Verkäufe für dauerhafte Güter - also Dinge mit einer Lebensdauer von üblicherweise mehr als drei Jahren - sei unerwartet gestiegen. Dass nun weitere US-Bundesstaaten die Prämien anbieten wollen, "weist auf weitere Gewinne in den kommenden Monaten hin und könnte unsere Vorhersagen für dauerhafte Güter übertreffen", sagt Sweet.

Viele Experten haben jedoch Zweifel daran, ob die Prämie ihr eigentliches Ziel - die Belebung der Konjunktur in den USA - überhaupt erreichen kann. Kunden, die jetzt ihre langlebigen Küchengeräte kaufen, würden sich in den kommenden Jahren umso mehr zurückhalten.

Außerdem, gibt Wirtschaftsberater Joel Naroff von Naroff Economic Advisors zu bedenken, werden viele Küchengeräte ohnehin im Ausland hergestellt. "Bei einer Waschmaschine für 600 Dollar gehen 100 Dollar an den Händler und vielleicht 300 Dollar an den Hersteller", sagt Naroff. "Wenn der Hersteller aber am anderen Ende der Welt sitzt, werden diese 300 Dollar aus unserer Wirtschaft abgezogen."

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