VW gibt Finanzsparte Milliarden-Kapitalspritze

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Europas größer Autobauer Volkswagen stärkt seine Finanzsparte mit einer milliardenschweren Kapitalspritze. Die Volkswagen AG habe Anfang des Jahres eine Kapitalerhöhung um 2,3 Mrd. Euro gezeichnet, sagte Finanzvorstand Frank Fiedler.

Damit solle zum einen das geplante Wachstum nach der Übernahme der Finanzierungssparte der Lkw-Tochter MAN unterstützt werden, zum anderen könne VW Financial Services damit die verschärften Kapitalanforderungen für Banken in Europa erfüllen. Die Autofinanzierungs- und Leasingsparte von Volkswagen ist mit einer Bilanzsumme von 115 Milliarden Euro einer von 24 deutschen Teilnehmern am laufenden Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB).

Risikomanagement-Vorstand Michael Reinhart bezeichnete die umfassende Bilanzprüfung als "große Herausforderung" für VW Financial Services. Derzeit seien rund 40 externe Prüfer im Haus. "Wir haben da nichts zu verheimlichen und fühlen uns gut gewappnet", sagte Reinhart. Mit einer Eigenkapitalquote von 10,1 Prozent per Ende 2013 erfülle der Finanzdienstleister bereits heute die künftigen Anforderungen von Basel III. Doch werde die Aktion den Finanz-Dienstleister am Ende knapp 10 Mio. Euro kosten.

Der Gewinn der Finanzdienstleistungs-Sparte soll in diesem Jahr zumindest stabil bleiben. "Für die Finanzdienstleistungen des Volkswagen-Konzerns rechnen wir mit einem Ergebnis, das nicht unter Vorjahresniveau liegen sollte", sagte Vorstandschef Frank Witter. 2014 hatte die Finanz-Sparte mit 1,6 Mrd. Euro operativ fast 15 Prozent mehr verdient als ein Jahr zuvor. Die Eigenkapitalrendite habe vor Steuern bei fast 15 Prozent gelegen (2012: 13,4 Prozent). Der Vertragsbestand stieg um 11 Prozent auf 10,7 Millionen Stück, die Zahl der Neuverträge um 13 Prozent auf 4,3 Millionen.

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