Nur Kunden on USA und Kanada können so entschädigt werden.
Geschädigte des Volkswagen-Abgasskandals
erhalten in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern zunächst keine Einkaufsgutscheine. Die Möglichkeit, getäuschte Kunden über Gutscheine zu entschädigen, gelte "ausschließlich" für die USA und Kanada", sagte ein VW-Sprecher am Montag in Wolfsburg.
Individuelle Maßnahmenpakete
VW entwickle individuell für jeden Markt ein "Maßnahmenpaket" für Kunden, um auf den Manipulationsskandal zu reagieren. Wie Lösungen in Deutschland aussehen könnten, stimmt VW demnach derzeit mit den Behörden ab. Für die USA sollen in der nächsten Woche Details bekannt gegeben werden.
Die US-Website "The Truth About Cars" hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Volkswagen in den USA an betroffene Dieselfahrer Einkaufsgutscheine im Wert von bis zu 1.250 Dollar (1.150 Euro) verteilen will. Ein Gutschein über 500 Dollar kann demnach überall eingelöst werden, ein weiterer im Wert von 500 bis 750 Dollar bei Volkswagen-Händlern.
Ähnliches System gefordert
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte für den deutschen Markt ein ähnliches System: Das Unternehmen müsse zu seiner Verantwortung stehen, deshalb "wären solche Gutscheine in Deutschland das Minimum, um die betroffenen Verbraucher zu entschädigen", sagte vzbv-Präsident Klaus Müller der "Rheinischen Post" von Montag.
Am Montag wollte in Wolfsburg unterdessen das Präsidium des VW-Aufsichtsrates zusammenkommen, um über die Krise zu beraten. Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace nahmen sich das Treffen zum Anlass, um gegen den Autobauer zu protestieren. Sie kletterten auf das Einlass-Tor des VW-Werks in Wolfsburg, veränderten das VW-Logo in ein CO2-Zeichen und spannten ein Banner auf. Mit der Aktion forderten die Umweltschützer nach eigenen Angaben vom VW-Aufsichtsrat mehr Transparenz bei Abgastests und konkrete Daten, die zeigen, wie hoch der aktuelle CO2-Flottenwert des Konzerns tatsächlich ist.
Abgas-Skandal
Volkswagen steht wegen manipulierter Abgaswerte seit Wochen stark unter Druck. Im September musste der Konzern zugeben, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt wurde, die den Ausstoß von Stickoxiden im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Vergangene Woche gestand das Unternehmen zudem ein, dass bei rund 800.000 Autos der tatsächliche Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid höher ist als angegeben.