Konjunkturindikator

Wachstumsschub im 2. Quartal erwartet

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Österreichs Wirtschaft erholt sich besser als es die für das 1. Quartal 2010 ausgewiesenen Zahlen vermuten ließen. Die Stimmung der Konsumenten und der Industrie hat sich im April deutlich verbessert, der Konjunkturindikator der Bank Austria ist vom Vormonatswert von 1,0 auf 2,2 gestiegen - das ist der höchste Wert seit 2 Jahren.

Für das 2. Quartal rechnen die Ökonomen der Bank mit einem Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal von 0,7 %, für das Gesamtjahr bleibt die Prognose unverändert bei 1,3 %.

"Österreichs Konsumenten blicken mittlerweile deutlich optimistischer in die Zukunft als die meisten Verbraucher in Europa", so Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer. In der exportgetriebenen Industrie hat sich die Stimmung in den vergangenen Monaten als besser erwiesen als die Produktionszahlen in den ersten Monaten des laufenden Jahres.

Verbesserte Auftragslage

"Die verbesserte Auftragslage wird dem Wachstumskurs der österreichischen Industrie im 2. Quartal mit etwas Zeitverzögerung einen kräftigen Impuls verleihen", ist sich Helmut Bernkopf, Vorstand des Corporate & Investment Banking bei der Bank Austria, sicher.

Die Konjunkturaussichten für das 2. Halbjahr sind etwas gedämpfter, aber das Wachstum der österreichischen Wirtschaft wird sich mit moderatem Tempo fortsetzen, erwarten die Bank-Austria-Volkswirte.

Einerseits wird das Auslaufen diverser Konjunkturprogramme die Exportwirtschaft belasten, andererseits hat die Griechenland-Krise auch einen positiven Effekt, weil durch die Abwertung des Euro in den vergangenen Wochen die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produkte gestiegen ist. Das aktuelle Zinsniveau wird nach Ansicht Bruckbauers "noch weit ins kommende Jahr halten und die Konjunktur etwas unterstützen".

"Wir halten an unserer BIP-Prognose von 1,3 % im Jahr 2010 fest. Auch für 2011 gehen wir weiterhin von einem Wirtschaftswachstum um 1,4 % aus, allerdings haben sich die Abwärtsrisiken aufgrund der Entwicklung des europäischen Umfelds erhöht", meint Bruckbauer.

Durch die geplante Reduzierung der Budgetdefizite in der Eurozone werde die europäische Wirtschaft in den nächsten Jahren langsamer wachsen als jene der USA.

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