Nach Google könnten weitere bilanz-Enttäuschungen das Börsenbarometer drücken.
Die Anleger in New York stehen vor einer kurzen Handelswoche, die es aber durchaus in sich haben dürfte. Weitere Bilanz-Enttäuschungen wie unlängst vom Internetriesen Google könnten die Nervosität an der Wall Street auf die Spitze treiben. Schließlich hat die Berichtssaison den begeisterten Investoren im Rally-Rausch bereits einen Dämpfer versetzt und die Börsenbarometer in der vergangenen Woche in die Tiefe geschickt. Schon der Aluminiumgigant Alcoa schürte zum Auftakt Zweifel an den hohen Erwartungen an die Zahlen aus der US-Konzernwelt.
Wegen des Karfreitags wird an den US-Aktienmärkten nächste Woche nur an vier Tagen gehandelt. Doch in dieser Zeit erwartet die Börsianer gleich eine ganze Bilanzsalve von Topunternehmen der Technologie- und Finanzbranche.
Top-Termine mit Apple und Co
Citigroup und Texas Instruments am Montag, Goldman Sachs, Intel, IBM und Yahoo am Dienstag sowie Apple am Mittwoch - die Anleger dürften sich reichlich Top-Termine in ihren Kalender geschrieben haben. Von diesen Bilanzen erhoffen sie sich Aufschluss darüber, wohin die Reise nach den ersten Patzern der Berichtssaison tatsächlich geht. In der vergangenen Woche hatte der Dow Jones 0,3 Prozent, S&P 500 und Nasdaq jeweils 0,6 Prozent eingebüßt und die seit September erfolgsverwöhnten Anleger ins Stutzen gebracht.
"Wir sind alle hier in letzter Zeit in den Schlaf gewogen worden", sagte Mike Gibbs, Marktstratege bei Morgan Keegan. Die Bilanzsaison werde sich hoffentlich als Entscheidungsfaktor erweisen - in die eine oder die andere Richtung. "Da sind Minen versteckt, die zu einem etwas nervöseren Handel führen könnten."
Pessismisus bei Banken und Tech
Vor allem bei Banken und Technologieunternehmen haben die Analysten zuletzt ihre Erwartungen heruntergeschraubt. Die hohen Öl- und Rohstoffpreise gelten als Risiko für Verbraucher wie für Unternehmen. Zudem halten sich die Befürchtungen, dass die wirtschaftlichen Folgen von Erdbeben, Tsunami und Atomkrise in Japan noch lange zu spüren sein werden. Die alles entscheidende Frage ist Händlern zufolge also: Sind die Bilanzen gut genug, um den Markt weiter in die Höhe zu treiben. Der S&P hat seit Beginn der jüngsten Rallye im September bereits fast 26 Prozent zugelegt.