Hotel-Entwickler

Warimpex erlitt Jahresverlust von fast 93 Mio. Euro

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Die auf Hotelentwicklung spezialisierte Warimpex hat ihren Jahresverlust im Krisenjahr 2009 von 29,39 auf 92,67 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Seit dem 3. Quartal werden allerdings wieder positive Zahlen geschrieben - zwischen Oktober und November verbesserte sich das EBIT gegenüber dem Vergleichsquartal 2008 von -19,63 auf +4,95 Mio. Euro.

Im Gesamtjahr vervielfachte sich der operative Verlust noch massiv von 3,41 auf 71,77 Mio. Euro, gab das börsenotierte Unternehmen bekannt. Der Umsatz ging um rund 10 % auf 85,26 Mio. Euro zurück.

Im Geschäftsjahr 2010 will Vorstandschef Franz Jurkowitsch eigenen Angaben zufolge wieder aus der operativen Verlustzone kommen - "vorausgesetzt die heute vorsichtigen Prognosen hinsichtlich der Gesamtwirtschaft realisieren sich", sagte er. "Das 4. Quartal 2009 hat eine Fortsetzung des positiven Trends gezeigt, der bei Warimpex im 3. Quartal begonnen hat und ich sehe auch, dass sich diese Tendenz heuer im ersten Quartal beschleunigt fortsetzt", so Jurkowitsch.

2009 sank das EBITDA noch um 73 % auf 8,05 Mio. Euro. Das Jahresergebnis sei vor allem von Wertminderungen im 1. Halbjahr 2009 sowie deutlichen Umsatzrückgängen - insbesondere im Prager Luxushotel-Segment - geprägt, hieß es. Ebenfalls auf das Ergebnis drückte im Vorjahr die ungünstige Währungsrelation vom Zloty zum Euro. Polen ist der Hauptmarkt von Warimpex. Dort erzielt der Immobilienentwickler rund 40 % des Umsatzes und des Ertrags, etwa 30 % erwirtschaftet Warimpex in Tschechien. Der Verlust je Aktie vergrößerte sich im Vorjahr von 0,80 auf 2,63 Euro.

20 Hotels

Die Zahl der Hotels erhöhte sich von 18 auf 20 - drei wurden eröffnet (Berlin, Lodz, Ekaterinburg), eines (Krakau) wurde um 30 Mio. Euro (mit einer Rendite von 7 %) an einen offenen deutschen Fonds verkauft und ein weiteres nach Renovierung wiedereröffnet (Paris); die Anzahl der Zimmer stieg von um 623 auf 3.322 (anteilsbereinigt). Der Triple Net Asset Value, also der tatsächliche Vermögenswert des Unternehmens, sank von 8,4 auf 3,3 Euro je Aktie (per Ende Dezember).

In den letzten Monaten hätten sowohl die Auslastungszahlen als auch das Konferenzgeschäft im 4-Sterne-Segment wieder angezogen. Der Aufwärtstrend mache sich vor allem auf den Märkten in Polen und Deutschland bemerkbar. "Ich glaube, wir werden ein gutes Jahr haben", gab sich Jurkowitsch zuversichtlich. Auch die Währungsparitäten entwickelten sich in Richtung Vorkrisenniveau. "Das schlägt sich in den Bewertungen nieder", so der Unternehmenschef.

Schwach seien allerdings noch der Städtetourismus in zentral- und osteuropäischen Ländern - es werde noch einige Zeit dauern, bis die gesunkenen Preisniveaus sich erholten und das Niveau der Boomjahre 2006 und 2007 wieder erreicht werden könne. Wahrscheinlich erst mit einem halben Jahr Verspätung sei mit einer Erholung in Rumänien und Russland sowie im Fünf-Sterne-Hotelmarkt in Prag zu rechnen.

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