Weiterem US-Betrüger drohen mehr als 100 Jahre

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Nach dem Milliardenbetrüger Bernhard Madoff droht einem weiteren New Yorker Finanzschwindler eine mehr als hundertjährige Haftstrafe. Vor der für Montag geplanten Urteilsverkündung forderte die US-Staatsanwaltschaft 145 Jahre Gefängnis oder eine lebenslange Freiheitsstrafe für den geständigen Anlagebetrüger Marc Dreier.

Der an den Universitäten Harvard und Yale ausgebildete Rechtsanwalt hatte im Mai zugegeben, durch die Fälschung von Wertpapieren 400 Millionen Dollar (288 Mio. Euro) eingenommen zu haben. Er lebt seitdem unter Hausarrest. Die Staatsanwaltschaft warf Dreier vor, sich trotz seiner ohnehin privilegierten Stellung in der Gesellschaft für ein Betrügerleben entschieden zu haben.

Dreiers Verteidiger erklärte, der Angeklagte sei zutiefst reumütig. Daher sei eine Haftstrafe zwischen zehn und gut zwölfeinhalb Jahren angemessen. Dreier erklärte seinerseits in einem Schreiben, es gebe keine Entschuldigung für sein Handeln. Er erwarte und verdiene eine hohe Haftstrafe. "Ich bin schon viel mehr in Ungnade gefallen als ich mir das je hätte vorstellen können." Er werde für immer als Dieb in Erinnerung bleiben.

Ende Juni hatte ein US-Bundesrichter im größten Betrugsfall der Wall-Street-Geschichte den Anlagebetrüger Madoff zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verhängte damit die höchstmögliche Haftstrafe gegen den 71-Jährigen. Madoff hatte sich schuldig bekannt, über Jahre hinweg ein gigantisches Schneeballsystem betrieben zu haben. Er soll Anleger damit um bis zu 65 Milliarden Dollar geprellt haben.

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