Australien erhöht Zinsen, Japan lockert Geldpolitik

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Die australische Notenbank hat den 3. Monat in Folge die Zinsen angehoben. Tokio versucht mit Billig-Darlehen gegenzusteuern.

Die Reserve Bank of Australia (RBA) erhöhte am Dienstag den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt auf 3,75 %. Die RBA hatte den Schlüsselzins im Zuge der Finanzkreise auf ein Rekordtief von drei Prozent gesenkt. Da sich Australien allerdings als weitgehend immun gegen die Krise entpuppte, schwenkten die Währungshüter um.

Japans Wirtschaft soll mit 0,1-Prozent-Darlehen gestützt werden

Die japanische Notenbank wiederum lockert angesichts des stark ansteigenden Yens und sinkender Verbraucherpreise ihre Geldpolitik. Der Zentralbankrat in Tokio beschloss in einer Dringlichkeitssitzung, extrem zinsgünstige Darlehen zur Stützung der Wirtschaft anzubieten. Die Darlehen haben eine Laufzeit von 3 Monaten zu einem festen Zinssatz von 0,1 %. Ziel sei es, die lockere Geldpolitik durch eine Senkung der längerfristigen Zinsen auszuweiten. Insgesamt will die Zentralbank so rund 77 Mrd. Euro in das Finanzsystem pumpen.

Ihren Leitzins beließ die Notenbank unverändert auf dem niedrigen Stand von 0,1 %. Der Yen ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen, was als eher schlecht für die exportorientierte japanische Wirtschaft gilt. Regierungsvertreter haben deswegen die Zentralbank wiederholt zu einer Intervention aufgefordert. Japan befindet sich in der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.

Japan verdankt seine moderate Erholung derzeit vor allem seinem Exportmotor. Von einer vom heimischen Privatkonsum getragenden Erholung kann dagegen noch keine Rede sein. Erstmals seit 3,5 Jahren steckt Japan nach Auffassung der Regierung zudem wieder in einer Phase der Deflation mit dauerhaft fallenden Preisen: Das Angebot an Dienstleistungen und Waren ist größer als die Nachfrage.

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