Die International Airlines Group (IAG) schluckt die spanische Air Europa zum Schnäppchenpreis
Der Konzern legt mit 500 Mio. Euro nur noch halb so viel auf den Tisch wie im November 2019 in Aussicht gestellt und muss den Kaufpreis auch erst in sechs Jahren überweisen, wie die IAG am Mittwoch mitteilte. Zur IAG gehören neben British Airways unter anderem bereits die spanischen Fluglinien Iberia und Vueling, die irische Aer Lingus und die mittlerweile insolvente Level.
Obwohl die Airlines des Konzerns wie die gesamte Branche unter den Folgen der Coronapandemie leiden, hatte IAG das Interesse an Air Europa nicht verloren. Mit ihr kann das Unternehmen sein Drehkreuz in Madrid ausbauen und unter anderem zusätzliche Flüge nach Südamerika anbieten. Zudem erwarte man erhebliche Synergien, sagte IAG-Chef Luis Gallego. Er sei erfreut, dass der Konzern den Kaufpreis erst überweisen müsse, wenn die erwartete Erholung von der Coronapandemie schon in vollem Gange sei.
Aktie legt zu
Air Europa gehört bisher der Investorengruppe Globalia. Die Fluglinie wurde in der Coronakrise mit Hilfskrediten der staatlichen Holding Sepi am Leben gehalten. Die Neuverhandlung dieser Kreditlinien ist eine Bedingung für den Abschluss der Transaktion, die im zweiten Halbjahr erwartet wird. Auch die Wettbewerbshüter müssen die Übernahme noch genehmigen. Konkurrenten wie Ryanair hatten in der Vergangenheit bereits Auflagen gefordert, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.
Bei den Anlegern stieß die Übernahme auf ein positives Echo. Die IAG-Aktien legten zwei Prozent zu.