Bulgarien stellt EU-Annäherung Mazedoniens infrage

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Bulgarien hat die EU-Integration des benachbarten Mazedonien wegen eines Rechtsstreites infrage gestellt. Sofia werde "alle Mittel" einsetzen, um eine Lösung für die Schwierigkeiten zu finden, die Mazedonien bei der Umsetzung der Kopenhagener Kriterien habe, erklärte der bulgarische Vize-Außenminister Marin Rajkow am 4. September der privaten Nachrichtenagentur Focus.

Er verwies dabei auf die Bestrebungen Mazedoniens, Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union aufzunehmen. Hintergrund ist die Verurteilung einer Mazedonierin mit bulgarischem Pass in dem Nachbarland, da sie ihre Tochter entführt und ihrem geschiedenen mazedonischen Mann das Besuchsrecht als Vater verweigert habe. Bulgarien hatte eine Begnadigung der zu drei Monaten Haft verurteilten Spaska Mitrowa (23) gefordert, damit sie sich um ihre zweijährige Tochter kümmern könne. Mazedonien habe inzwischen eine Begnadigung verweigert, hieß es.

In Mazedonien fehle es an "politischem Willen", die europäischen Kriterien für Menschenrechte unter den Bürgern mit bulgarischem Bewusstsein umzusetzen, sagte Rajkow. "Bulgarien verfolgt den Fall mit Beunruhigung und europäischer Toleranz", meinte er.

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