In Bulgarien sind die Versicherungsprämien erstmals seit 6 Jahren zurückgegangen. Nach Angaben der Finanzaufsichtsbehörde verzeichneten die bulgarischen Versicherer im Vorjahr ein Minus von 6,3 % auf rund 1,7 Mrd. Lewa (869 Mio. Euro) im Jahresvergleich.
Im Nichtlebenbereich fielen die Einnahmen um 4 % auf 1,47 Mrd. Lewa, während der Rückgang bei den Lebensversicherungen 18 % auf 221,6 Mio. Lewa betrug, berichtete die bulgarische Tageszeitung "Dnevnik". Der Versicherungsmarkt sei in etwa genauso stark eingebrochen wie das BIP in Bulgarien, erklärte Ivo Gruev, Chef des bulgarischen Versicherers Bulstrad, der zur Vienna Insurance Group gehört. Das BIP Bulgariens fiel im Vorjahr um 5 %.
Verlust aus Kerngeschäft verdoppelt
Nach Angaben der Tageszeitung hat sich der Verlust aus dem Kerngeschäft der Versicherer 2009 von 4,7 Mio. Lewa auf 11 Mio. Lewa mehr als verdoppelt. Die Schadensfälle im Nichtlebenbereich stiegen leicht um 0,3 % auf 775 Mio. Lewa, während die Auszahlungen bei den Lebensversicherungen um 1,2 % auf 91 Mio. Lewa zurückgingen. Hauptsächlich verantwortlich für den Rückgang machen die Versicherer die schlechte Performance bei der Kfz-Haftpflichtversicherung, bei der die Prämienerhöhungen die Schadensfälle nicht abdecken konnten. Außerdem wurden weniger neuer Autos verkauft.
Gleichzeitig seien die Reserven der Versicherungen um 6,5 % auf 1,23 Mrd. Lewa erhöht worden, so "Dnevnik". Experten zufolge würden einige bulgarische Versicherer von den europäischen Mutterkonzernen gezwungen, mehr Cash zu bunkern.
Trotz des Verlustes im Kerngeschäft erwirtschaftete der bulgarische Versicherungsmarkt im Vorjahr einen Gewinn in der Höhe von 24,5 Mio. Lewa, während 2008 noch ein Verlust von 2,4 Mio. Lewa erzielt worden war. Für heuer erwartet Radoslav Dikov vom Versicherer Bulgarski Imoti, der ebenfalls zur VIG gehört, dass sich die Krise fortsetzt und es daher zu keinen Verbesserungen kommen wird.