CEE-Länder erwarten 10 Prozent Arbeitslosigkeit

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Die Wirtschaftskrise trocknet den Arbeitsmarkt in Mittel- und Osteuropa aus. Die Arbeitslosenrate im CEE-Raum erreicht voraussichtlich einen Wert von im Schnitt 10 %. "Die Arbeitslosigkeit strebt in den mittel- und osteuropäischen Ländern erst heuer auf ihren Höhepunkt zu", sagte Peter Havlik, Ökonom am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) im WirtschaftsBlatt.

Vor der Krise lag war die Arbeitslosigkeit mit einer Quote von 6,5 % niedriger als im Westen. "Es wird drei bis fünf Jahre dauern, bis die Arbeitslosenrate das Vorkrisenniveau erreicht."

Die Lage am Arbeitsmarkt ist je nach Land unterschiedlich stark angespannt: In Ungarn und Polen werde die Arbeitslosigkeit über 10 % betragen, in der Slowakei 13, in Lettland 20 %, so die Berechnungen des WIIW. In den Ländern Südosteuropas ist die Arbeitslosigkeit in der Regel noch höher: In Mazedonien über 30 %, in Serbien oder Bosnien-Herzegowina mehr als 20 %. Weil die Wirtschaft nur mäßig wachse, werde die Arbeitslosigkeit nur langsam zurückgehen, erwartet Havlik.

Besonders gefährdet, den Job zu verlieren bzw. keinen mehr zu bekommen sind in erster Linie niedrig qualifizierte Arbeitssuchende. Sie werden laut Havlik vom Arbeitsmarkt verdrängt. Als besonders betroffene Branchen nannte Havlik die Bauwirtschaft und die Industrie, etwas weniger der Bereich Dienstleistungen und der öffentliche Sektor.

Als besonderen Problemfall nannte das WIIW junge Menschen zwischen 20 und 25. Ein Drittel von ihnen leide unter der Arbeitslosigkeit, habe oft keine Berufserfahrung und meist einen niedrigen Schulabschluss. Ihre Aussichten, in den nächsten zwei bis fünf Jahren Arbeit zu finden, seien gering. "Manche sprechen in diesem Zusammenhang von einer Lost Generation", sagt Havlik.

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