Deutsche Industrie schafft wieder Umsatzplus

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Erstmals seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise hat die deutsche Industrie wieder ein Umsatzplus geschafft. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes nahmen im Jänner 2,6 % mehr ein als im Vorjahresmonat.

Das war der erste Anstieg seit September 2008, als der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers die Finanzmärkte erschütterte und die schwerste Krise der Weltwirtschaft seit Ende des Zweiten Weltkrieges auslöste.

Die exportabhängige Industrie profitierte zu Jahresbeginn von der besseren Weltkonjunktur. Der um Preisschwankungen bereinigte Auslandsumsatz legte um 7,3 % zu. Auf dem Heimatmarkt schrumpften die Einnahmen dagegen um 1,1 %. Im Vergleich zum Dezember 2009 verzeichneten die Unternehmen ein Umsatzplus von 1,0 %.

Im Vormonat hatte es noch ein um saison- und arbeitstäglich bereinigtes Minus von 0,8 % gegeben. Allerdings haben nicht alle Branchen Anschluss an den Aufschwung gefunden. Die Maschinenbauer nahmen 2,7 % weniger ein, die Autoindustrie meldete einen Rückgang von 0,9 %.

Die Chemieindustrie setzte dagegen 3,4 % mehr um. Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen kamen auf ein Plus von 4,7 %. Bei den Produzenten von elektrischen Ausrüstungen waren es plus 7,9 %.

Das Verarbeitende Gewerbe hatte im Krisenjahr 2009 einen Umsatzeinbruch von 17 % erlitten. Dabei brach das Exportgeschäft besonders stark ein: Der Auslandsumsatz sank um 20,3 %.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist 2009 erstmals seit 2003 wieder deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, gingen 2009 exakt 32.687 Firmen pleite - 11,6 % mehr als im Vorjahr. Allerdings liegt diese Zahl noch sichtbar unter dem Höchststand von 2003 mit damals 39.320 Unternehmensinsolvenzen. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm laut Bundesamt 2009 zu - nämlich um 3,0 % auf 101.102.

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