Deutscher Einzelhandel mit überraschendem Juni-Minus

Teilen

Der deutsche Einzelhandel hat im ersten Halbjahr die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Die Umsätze sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt (real) um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Nominal verzeichneten die Unternehmen ein Minus von 2,3 Prozent. "Nun ist die Krise auch im Einzelhandel angekommen", hieß es in einer Analyse der Commerzbank.

Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) sieht in den Zahlen aber keinen Grund zur größeren Beunruhigung. Im Vergleich zu anderen Branchen stehe der Einzelhandel gar nicht so schlecht da, sagte eine Sprecherin mit Blick auf die schwächelnde Konjunktur.

Im Juni fielen die Umsätze der Einzelhändler im Vergleich zum Vormonat Mai überraschend um real 1,8 Prozent. Dabei wurden bereits Kalender- und Saisoneffekte berücksichtigt. Markterwartungen von einem Anstieg um 0,5 Prozent wurden klar verfehlt. Im Mai war der Umsatz gegenüber dem Vormonat April noch um 0,5 Prozent gestiegen.

Gegenüber dem Juni 2008 lag der preisbereinigte Rückgang bei 1,6 Prozent. Beide Juni-Monate hatten nach Angaben der Statistiker je 25 Verkaufstage. Das vorläufige Ergebnis wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, die etwa 76 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel umfassen.

"Wie es jetzt weitergeht, hängt sehr stark von den Arbeitslosenzahlen ab", sagte die HDE-Sprecherin. Bei einem starken Anstieg im Herbst werde es für die Unternehmen wegen der sinkenden Kaufkraft sicherlich schwieriger.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.