Die Bank will die zweitgrößte des Landes werden und sucht daher weitere Übernahmekandidaten.
Erste-Group-Chef Andreas Treichl will in Ungarn zur zweitgrößten Retailbank des Landes aufsteigen und hält Ausschau nach weiteren Übernahmekandidaten. "In Ungarn würden wir gerne, trotz aller Schwierigkeiten, eine stärkere Position haben", sagte Treichl in einem Agentur-Interview. Ein möglicher Übernahmekandidat müsse aber zur Erste passen. "Was wir kaufen sind Einlagen", so der Erste-Boss.
Den Branchenprimus OTP will Treichl zwar nicht überholen, aber dahinter klar die zweite Position einnehmen. Die ungarische OTP hält Analysen zufolge einen Marktanteil von 18 Prozent, gefolgt von der belgischen KBC und der spanischen Intesa mit jeweils neun Prozent. Die Erste Bank hat derzeit einen Marktanteil von acht Prozent. Treichl rechnet auch in anderen Ländern mit einer Marktkonsolidierung und Kaufgelegenheiten. In Österreich, Tschechien, Slowakei und Rumänien sei die Bank aber gesättigt.
Treichl räumte ein, dass die Bank wegen der vorgeschlagenen Basel-II-Regelungen strukturelle Änderungen beim Haftungsverbund machen müsste. Konkret gehe es um die Empfehlung, Minderheitenanteile nicht mehr dem Kernkapital zuzurechnen. Die Erste Group hätte aufgrund ihres Haftungsverbundes - bei dem die Sparkassen konsolidiert werden, ohne dass die Erste eine kontrollierende Mehrheit hat - Handlungsbedarf. "Wir müssten eine andere rechtliche Struktur für den Haftungsverbund finden, aber es gibt Wege das zu machen", so Treichl.