EU will USA Handels-Sanktionen aufbrummen

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Die EU will die USA in einem langjährigen Handelsstreit über die Berechnung von Strafzöllen mit Sanktionen von jährlich bis zu 220 Mio. Euro bestrafen. Weil sich die USA hartnäckig den entsprechenden Urteilen der Welthandelsorganisation WTO widersetzten, habe die EU bei der WTO die Genehmigung für die Sanktionen beantragt, erklärte ein EU-Sprecher.

In dem Streit geht es um die Methode der USA bei der Berechnung von Anti-Dumping-Strafzöllen. Die WTO erlaubt grundsätzlich Strafzölle, wenn Waren zu niedrigeren Preisen exportiert werden, als sie im Ursprungsland kosten - eine als "Dumping" bekannte Praxis, die der Industrie des importierenden Landes großen Schaden zufügen kann. Die Strafzölle werden auf Basis der Preisunterschiede berechnet.

Kritiker werfen den USA jedoch vor, durch eine als "Zeroing" bekannte Berechnungsmethode die Strafzölle künstlich in die Höhe zu treiben. Dabei ignorieren die US-Behörden Beispiele, in denen die umstrittenen Waren in den USA mehr kosten als im Ursprungsland. Die WTO hat diese Praxis wiederholt gerügt und auch alle anderen WTO-Mitgliedsländer lehnen sie ab.

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