EZB: Experten senken Wachstumserwartung für 2009

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Volkswirte der Eurozone haben nach einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr weiter gesenkt. Die Experten erwarteten nach der Umfrage von Mitte Juli, dass die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im Gesamtjahr 2009 um 4,5 Prozent sinkt, heißt es im EZB-Monatsbericht für August. Im April hatten die Experten noch einen Rückgang um lediglich 3,4 Prozent in der Eurozone erwartet.

Für die Untersuchung befragt die EZB alle drei Monate Fachleute europäischer Banken sowie Institutionen der EU. Im Juli beteiligten sich 54 Experten.

Für 2010 erwarten die Experten ein Wachstum um 0,3 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als noch im April. Bei der Inflation erwarten sie für heuer eine Jahresrate von 0,4 Prozent, für 2010 von 1,1 Prozent und für 2011 von 1,6 Prozent. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von knapp 2,0 Prozent an.

Anstieg der Arbeitslosigkeit bis 2011

Befragt zur Arbeitslosigkeit erwarten die Analysten heuer einen Durchschnittswert von 9,7 Prozent in der Eurozone. 2010 soll der Wert auf 10,9 Prozent steigen und erst 2011 leicht auf 10,6 Prozent sinken. Die längerfristige Arbeitslosenquote wurde auf 8,5 Prozent geschätzt.

Die EZB verweist in ihrem Bericht darauf, dass die Umfrage ein breites Spektrum von Personen umfasst und die Durchschnittswerte ein vergleichsweise uneinheitliches Bild subjektiver Meinungen und Annahmen widerspiegeln.

Eurostat hatte zuvor mitgeteilt, dass der Konjunktureinbruch im Euroland nahezu gestoppt sei. Im zweiten Quartal schrumpfte das BIP im Vergleich zum Vorquartal nur noch um 0,1 Prozent, nach minus 2,5 Prozent im Vierteljahr zuvor. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ging das BIP in der Eurozone um 4,6 Prozent zurück.

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