Die Industrie in der Euro-Zone ist dank der französischen Abwrackprämie mit Schwung aus dem Rezessionsjahr 2009 gegangen. Die Aufträge legten im Dezember gegenüber dem Vormonat unerwartet um 0,8 % zu.
Vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern stieg kräftig. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang von einem Prozent gerechnet. Das starke Plus im November von 2,7 % wurde bestätigt. Experten warnten allerdings vor allzu großem Optimismus: Die Zahlen gäben wenig Aufschluss darüber, wie es im laufenden Jahr weitergehen werde.
Insbesondere Autos dürften weniger stark gefragt sein, wenn die Abwrackprämie in Frankreich auslaufe: "Was wir in Deutschland gesehen haben, ist ein deutlicher Rückgang der Nachfrage zum Jahresende", sagte HSBC-Expertin Astrid Schilo. "Das Bild in Frankreich dürfte ähnlich aussehen." Im Dezember hatten die Hersteller von Autos und anderen Investitionsgütern in der Euro-Zone 7 % mehr Bestellungen erhalten als im November.
Im Jahresvergleich legten die Aufträge im Dezember kräftig um 9,5 % zu - und damit deutlich stärker als erwartet -, nach einem revidierten Rückgang von 0,6 (zunächst 0,5) % im Vormonat. Volkswirte hatten für Dezember einen schwächeren Zuwachs von unter 8 % erwartet.
Im Gesamtjahr 2009 brachen die Aufträge krisenbedingt um 22,6 % ein. Die Aufträge geben Aufschluss über die künftige Produktion. Die Euro-Zone hat sich im dritten Quartal 2009 aus der Rezession gelöst. Das Wachstum hat aber zum Jahresende schon wieder an Fahrt verloren.