Inflation in Tschechien auf 0,3 Prozent gefallen

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Die Inflation in Tschechien ist im Juli auf 0,3 Prozent im Jahresabstand gefallen. Das ist die niedrigste Teuerung seit September 2003, wie das Tschechische Statistikamt (CSU) bekanntgab. Im Juni betrug die Teuerungsrate noch 1,2 Prozent gegenüber Juni 2008. Verlangsamt wird der allgemeine Preisanstieg vor allem durch billigere Nahrungsmittel, Gas und Treibstoffe.

Wirtschaftsexperten rechnen mit einer weiteren Verlangsamung der Inflation in den nächsten Monaten, wobei einige von ihnen sogar eine Deflation nicht ausschließen. "Die Inflation ist schon jetzt geringfügig und wird noch niedriger sein. In den nächsten Monaten könnte es sogar passieren, dass sie negativ sein wird", meinte der Analyst der CSOB (Ceskoslovenska obchodni banka), Petr Dufek.

Jiri Schwarz, Dekan an der Prager Wirtschaftsuniversität (VSE), warnt vor den negativen Auswirkungen einer Deflation. Der jetzige Preisverfall sei eine Folge des Konsumrückgangs der Bevölkerung. Dies schmälere jedoch auch die Erlöse der Unternehmen, was eine "ernste Gefahr" sei.

Nach Ansicht des Analysten David Marek von Patria Finance liegt die Wahrscheinlichkeit einer Deflation immer noch unter 50 Prozent. Allerdings steige die Wahrscheinlichkeit nach und nach, so Marek. Die gegenwärtige Entwicklung entspricht der Prognose der Tschechischen Nationalbank (CNB), wonach die Inflation bis Ende 2009 und Anfang 2010 weiterhin sinken, allerdings im positiven Bereich bleiben wird.

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