Japan pumpt 17,4 Mrd. Euro in Finanzsektor

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Die Angst vor einem Übergreifen der griechischen Schuldenkrise auf andere EU-Länder hat auch in Japan schwerwiegende Auswirkungen. Die japanische Zentralbank kündigte an, den Bankensektor des Landes mit Krediten in Höhe von 17,4 Mrd. Euro zu stützen.

Die Kredite sollten den Finanzinstituten bereits am Freitag angeboten werden. Die japanische Zentralbank wolle "die Märkte beruhigen, in dem sie bedeutende Summen beisteuert", sagte Sprecher Yuichi Adachi. In Tokio sank der Börsenindex Nikkei-225 am Vormittag deutlich um 437 Punkte oder 4,09 % auf 10.258 Punkte.

"Den Grund für den Kursverfall kennt jeder: Griechenland", sagte der Analyst Hideaki Higashi von SMBC Friend Securities. Die Börse reagiere auf die Bedrohung, dass die Schuldenkrise auch auf Spanien und Portugal übergreift. Besonders der sinkende Eurokurs, der japanische Exporte verteuert, bereitet den Börsenhändlern in Tokio Sorgen.

Der Euro-Kurs war am Donnerstag in New York zwischenzeitlich auf 1,2523 Dollar und damit auf seinen tiefsten Stand seit dem 5. März 2009 gesunken. Außerdem ließen Panikverkäufe den Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse zeitweilig um 9 % einbrechen.

Der japanische Regierungschef Yukio Hatoyama sagte, er sei "sehr beunruhigt" über die Entwicklungen. Die Regierung müsse nun "geeignete Maßnahmen" ergreifen, fügte er ohne nähere Ausführungen hinzu.

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