Lettland will verstaatlichte Parex-Bank loswerden

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Der bis Monatsende geplante Einstieg der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) bei der lettischen Parex-Bank ist nicht ausreichend, um das Finanzinstitut wieder auf eigene Füße zu stellen. Entsprechend äußerte sich der Chef der Lettischen Nationalbank, Ilmars Rimsevics, am 17. Juli bei einer Pressekonferenz in Riga.

Die Parex-Bank war im November vergangenen Jahres wegen drohender Insolvenz zum Großteil notverstaatlicht worden. Die EBRD soll bis Ende Juli 25 Prozent plus einer Aktie der Parex-Bank übernehmen und dadurch den Privatisierungsprozess der zweitgrößten lettischen Bank unterstützen. Er glaube nicht, dass diese Maßnahme die Parex-Bank vor weiteren Verlusten bewahren und eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit gewährleisten könne, so Rimsevics laut der baltischen Nachrichtenagentur BNS. Die Parex solle daher so schnell wie möglich zur Gänze an Private verkauft werden, sagte der Notenbank-Chef. Der Preis spiele dabei keine Rolle, zitierte BNS den Notenbank-Chef.

Die Aufrechterhaltung der Bank stellt für den lettischen Staat eine kaum noch zu bewältigbare Aufgabe dar. Praktisch der gesamte bisher wegen der Finanzkrise von Riga erhaltenen internationale Kredit - rund 1 Milliarde Euro - musste bisher in die Parex-Bank gepumpt werden. Die EBRD hatte im April mit der Regierung in Riga die Übernahme von 25 Prozent plus einer Aktie der Parex um 59,5 Mio. Lats (85 Mio. Euro) sowie die Gewährung eines untergeordneten Sonderkredits in der Höhe von 22 Mio. Euro vereinbart. Die von zwei Privatbankern im Jahr 1992 gegründete Parex-Bank hatte 2008 131 Mio. Lats (187 Mio. Euro) Verluste geschrieben und war auch unter staatlicher Leitung in den ersten Monaten 2009 nicht aus den roten Zahlen gekommen.

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