MAN-Managerin wegen Schmiergeld-Affäre beurlaubt

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Der Maschinenbauer und Lkw-Bauer hat weitere personelle Konsequenzen aus der Schmiergeld-Affäre gezogen.

Die Managerin Sabine Drzisga - im Vorstand der Nutzfahrzeugsparte bisher zuständig für Controlling, Recht und Einkauf - sei mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden, teilte die MAN SE mit. Ihre Aufgaben übernimmt bis auf weiteres MAN-Nutzfahrzeuge-Chef Anton Weinmann.

Die Staatsanwaltschaft München geht dem Verdacht nach, dass vor allem im Lastwagengeschäft Verkäufer von MAN Bestechungsgelder an Mitarbeiter von Kunden zahlten, um den Verkauf anzukurbeln. Latu der "Süddeutschen Zeitung" droht dem Unternehmen deshalb ein Bußgeld von bis zu 50 Mio. Euro.

Die Staatsanwaltschaft München hat MAN aufgefordert, die Gewinne zu berechnen, die bei den betreffenden Geschäften erzielt worden seien. Auf Basis dieser Zahlen soll das Bußgeld festgelegt werden. Die von MAN intern eingesetzten Ermittler und die Strafverfolger seien auf verdächtige Zahlungen in einer Größenordnung von 50 bis 100 Mio. Euro in diesem Jahrzehnt gestoßen. Am Ende werde man wohl eher bei 100 als bei 50 Mio. Euro landen, sagten Insider der Zeitung.

Wegen der Schmiergeld-Affäre hatte MAN nahezu die komplette Vertriebsführungsmannschaft der Nutzfahrzeugsparte in Deutschland ausgetauscht. Im Sommer hatte deshalb auch der Vertriebsvorstand von MAN Nutzfahrzeuge, Peter Erichreineke, seinen Posten geräumt. Die Staatsanwaltschaft München hat in der Affäre weit mehr als 100 Beschuldigte im Visier.

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