Neue Privatisierungspläne für Börse Sofia

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Bulgariens Finanzminister Simeon Djankow hat einen neuerlichen Anlauf für den Verkauf der 44-prozentigen staatlichen Beteiligung an der Börse Sofia angekündigt. In den vergangenen Jahren wurden diese Pläne immer wieder aufgewärmt, um einen strategischen Investor zu finden, der den bulgarischen Finanzplatz aufpeppen soll,

In Bulgarien wird vor allem mit deutschen und österreichischen Interessenten für die Börse gerechnet. Dazu erkläre die Sprecherin der Wiener Börse: "Wir sind generell an strategischen Investitionen und Kooperationen interessiert. Konkrete Gespräche werden derzeit aber keine geführt". Bereits vor 2 Jahren waren bei der damaligen angekündigten Privatisierung neben der Wiener Börse unter anderem die nordische Börsen-Gruppe OMX sowie die Warschauer Börse interessiert.

Der bulgarische Staat hält über das Finanzministerium knapp 44 % an der Börse, die restlichen Anteile stehen im Streubesitz bzw. werden von Banken und institutionellen Investoren gehalten. Laut dem "WirtschaftsBlatt" soll der Fahrplan für den Verkauf der Staatsanteile noch 2009 fixiert werden.

Die neuen Verkaufspläne stoßen in Bulgarien auf unterschiedliche Reaktionen: So spricht sich etwa Todor Bresckow, Mitglied des Direktorenrats der Börse, derzeit gegen eine Privatisierung aus, weil man keinen guten Preis erzielen könnte.
Wladislaw Panew von Broker Status Capital fordert hingegen den staatlichen Anteil über die Börse zu verkaufen, um dadurch einen guten Preis zu erhalten. Weitere Beobachter sehen in dem Verkauf der staatlichen Beteiligung an der Börse während der Krise die Möglichkeit, die notwendigen Reformen umzusetzen.

Aufgrund der internationalen Finanzkrise hat sich die Marktkapitalisierung im Vorjahr auf 12,46 Mrd. Lewa (6,37 Mrd. Euro) gegenüber 2007 (28,99 Mrd. Lewa) mehr als halbiert. Der Nettogewinn der Börse brach im Vorjahr um 89,62 % auf 545.000 Lewa ein. Der Umsatz der Börse sank um 48,81 % auf 5,05 Mio. Lewa.

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