Nüchterne Bilanz nach einem Jahr Mittelmeerunion

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Ein Jahr nach der mit viel Pomp inszenierten Gründungsfeier für die Mittelmeerunion hat Initiator Frankreich am 13. Juli eine eher verhaltene Bilanz gezogen. Wegen der Krise im Gazastreifen hätten die zwischen Jänner und April vorgesehenen Sitzungen vertagt werden müssen, teilte das Pariser Außenministerium am 13. Juli in einer knappen Notiz zum Jahrestag mit.

Das erste größere Treffen nach der Gaza-Krieg Anfang des Jahres gab es erst am 25. Juni, als die Umweltminister aus den 43 Mitgliedstaaten in Paris zu einem Gedankenaustausch zusammenkamen. Entscheidungen wurden dort jedoch ebenso wenig getroffen wie bei einem Treffen der Finanzminister am 7. Juli in Brüssel.

Die Union für das Mittelmeer war auf Betreiben des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am 13. Juli 2008 in Paris gegründet worden. Ursprünglich sollten sich die Anrainerstaaten durch wirtschaftliche Projekte einander annähern. Der Konflikt zwischen Israel und den arabischen Staaten behinderte das Projekt von Anfang an. Sarkozy und Ägyptens Präsident Hosni Mubarak teilen sich derzeit den Vorsitz der Union. Frankreich zeigte sich am 13. Juli überzeugt, dass das Bündnis doch noch ein Erfolg werde. Trotz der Hindernisse stelle die Union ein sinnvolles Projekt für Frieden, Stabilität und Wohlstand im Mittelmeerraum dar.

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