Produktion in deutscher Industrie rückläufig

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Die Industrie in Deutschland hat ihre Produktion im Juli überraschend eingeschränkt. Die Firmen des Produzierenden Gewerbes stellten bereinigt um saisonale Effekte und Preisveränderungen 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium mitteilte. Dabei sank der Ausstoß in der Industrie um 0,5 Prozent.

Im Bauhauptgewerbe ging die Produktion sogar um 2,3 Prozent zurück. Von Reuters befragte Experten hatten dagegen mit einem Produktionsplus von 1,5 Prozent gerechnet. Die Ergebnisse seien aber durch einen Ferientageeffekt etwas unterzeichnet, hieß es. "Im dritten Quartal dürfte angesichts des Ausgangsniveaus der Produktion und der anhaltend lebhaften Bestelltätigkeit mit einer Zunahme der Industrieproduktion zu rechnen sein." Die Industrie hatte zuletzt mehrere Monate in Folge ein kräftiges Auftragsplus eingefahren.

Besser sieht es bei der Produktion im Zweimonatsvergleich Juni/Juli gegenüber April/Mai aus: Hier legte die Produktion um 2,5 Prozent zu, bei der Industrie lag das Plus immerhin bei 2,3 Prozent. Die Industrie profitierte von der gestiegenen Nachfrage nach Vorleistungsgütern wie Chemiefasern oder Verpackungen; auch die Hersteller von Investitionsgütern wie Fahrzeugen oder Maschinen weiteten ihre Produktion aus. Die Konsumgüterproduzenten stellten dagegen weniger her. Auch im Bau hält die Flaute trotz des milliardenschweren Konjunkturprogramms an.

Wie stark aber die Wirtschaft immer noch unter der Krise leidet, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr: Seit Juli 2008 sank die Gesamtproduktion um 17 Prozent, bei den Investitionsgüterherstellern lag das Minus sogar bei fast einem Viertel.

Die deutsche Wirtschaft hatte sich im Frühjahr überraschend aus der Rezession gelöst. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 0,3 Prozent zu. Experten und auch Bundesbank-Chef Axel Weber gehen nun von einem Anziehen des Wachstums im Sommerquartal aus.

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