Schindler trotzte der Krise 2009 mit Rekordgewinn

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Der Schweizer Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat sich 2009 der Krise erfolgreich widersetzt. Trotz rückläufigen Auftragseingangs und eines Umsatzrückgangs von 9,5 Prozent erhöhte der Konzern den Reingewinn um 3,0 Prozent auf die Rekordhöhe von 653 Mio. Franken (445 Mio. Euro).

Von einem schwierigen Jahr sprach Verwaltungsratspräsident Alfred N. Schindler an der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag (18. Februar) in Luzern 2009. "Aber die Götter waren gnädig!" Indem man frühzeitig Maßnahmen gegen die Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs ergriffen habe, könne man "vernünftige Zahlen" präsentieren.

Unter anderem baute Schindler in Ebikon Stellen ab und führte Kurzarbeit ein. Insgesamt ging die Zahl der Angestellten um 1.626 auf 43.437 zurück. Für die Restrukturierung und für Sonderabschreibungen verbuchte man 44 Mio. Franken nach Steuern. Die Dividende soll unverändert bei 2 Franken pro Aktien belassen werden.

Der Konzernumsatz ging um 9,5 Prozent auf 12,691 Mrd. Franken zurück; in Lokalwährung betrug der Rückgang 5,9 Prozent. Im Kerngeschäft mit Liften und Rolltreppen sank der Umsatz um 5,5 Prozent auf 8,281 Mrd. Franken. Der Auftragseingang nahm um 9,1 Prozent auf 8,418 Mrd. sFr ab. Vom Rückgang betroffen war vor allem das Neuanlagengeschäft in den USA, in Spanien, Großbritannien, Australien und einigen osteuropäischen Ländern. Die Zahlen seien besser als erwartet, sagte Schindler. Man habe erwartet, dass mehr Kunden abspringen würden.

Auftragsverzögerungen aber kaum Stornierungen

Zwar habe man unter dem Marktrückgang gelitten, aber die relative Position gestärkt, ergänzte Konzernleiter Jürgen Tinggren. Es habe Auftragsverzögerungen gegeben, aber nur minimale Stornierungen. So gelang es, den Betriebsgewinn (EBIT) der Sparte um 7,5 Prozent auf 962 Mio. Franken zu erhöhen. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 10,2 auf 11,6 Prozent. Im vierten Quartal verzeichnete Schindler zudem wieder einen Aufwärtstrend mit einer Zunahme des Auftragseingangs um 7 Prozent.

Wie schon zuvor bekanntgegeben wurde, schaffte auch die IT-Tochter Also mit einem Gewinn von 15,0 Mio. Franken die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. 2008 hatte Also den Konzerngewinn mit einem Verlust von 11,2 Mio. Franken belastet.

Vorsichtige Prognose

Schindler stehe auch in der Krise sehr gesund da und sei schuldenfrei, zog der Konzernchef Bilanz. Ohne die negativen Währungsverluste von über 500 Mio. Franken läge auch der Gewinn weit über einer Milliarde Franken. Für das laufende Jahr zeigt sich Schindler vorsichtig. Während man bei Also einen deutlich höheren Gewinn erwartet, hofft Schindler, die EBIT-Marge von 11,6 Prozent zu halten. Es werden zudem Restrukturierungskosten von 60 Mio. Franken in Aussicht gestellt. Der Bestellungseingang dürfte weiter sinken und der Konzerngewinn leicht tiefer ausfallen als 2009.

Mittel- bis langfristig strebt Schindler eine EBIT-Marge von 14 Prozent und einen Konzerngewinn von 900 Mio. Franken an. Die große Frage ist für Alfred N. Schindler, wann die Finanzkrise überwunden ist. Denn der rückläufige Bestellungseingang wird sich früher oder später auch auf den Ertrag auswirken. "Wir sind ein Spätzykliker", so Schindler. Die Auswirkungen der Krise träfen den Konzern mit einer gewissen Verzögerung.

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