Schwedens Finanzminister sieht Bankrott Lettlands

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Der schwedische Finanzminister Anders Borg hat die Banken seines Landes vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems in Lettland gewarnt.

Die Stockholmer Tageszeitung "Svenska Dagbladet" berichtete über ein Geheimtreffen Borgs mit Spitzenvertretern der Großbanken SEB, Swedbank und Nordea. Diese drei haben in Lettland Kredite in der Höhe von rund 130 Mrd. Kronen (12,68 Mrd. Euro) vergeben und sind im restlichen Baltikum ebenfalls mit hohen Summen exponiert.

Borg hatte bereits am 2.10. die Regierung in Riga kritisiert, weil diese sich nicht an ihre Verpflichtungen gegenüber den internationalen Geldgebern halte. Borg warnte die Regierung von Ministerpräsident Valdis Dombrovskis, die Geduld seiner Gläubiger nicht überzustrapazieren.

Budget soll entlastet werden

Lettland hat sich unter anderem verpflichtet, das Budget 2010 um 500 Mio. Lats (706 Mio. Euro) zu entlasten. Laut dem jüngsten Budgetentwurf sind jedoch nur noch 400 Mio. Lats Einsparungen vorgesehen. Knapp die Hälfte davon muss erst vom Parlament (Saeima) abgesegnet werden.

Der Budgetentwurf soll in 3 Wochen in Riga zur Abstimmung kommen. Derzeit finden auf mehreren Ebene intensive Gespräche zwischen Lettland und dem IWF sowie der EU-Kommission statt. Dabei geht es um die Freigabe der nächsten Kredittranchen.

Lettland erwartet für heuer einen Rückgang des BIP von bis zu 20 % sowie ein Budgetdefizit von rund 10 %. Kommendes Jahr soll das Defizit auf unter 8,5 % gedrückt werden. Lettland hat von internationalen Geldgebern Kreditzusagen in der Gesamthöhe von 7,5 Mrd. Euro erhalten.

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