Siemens will in den kommenden 3 Jahren 250 Mio. Euro in Indien investieren. Damit stecke der deutsche Technologiekonzern künftig jährlich mehr als doppelt so viel in den Ausbau seines Geschäfts auf dem Subkontinent als heute.
"Indien ist heute schon einer der weltweiten Wachstumstreiber und wird dies auch in Zukunft sein" erklärte Vorstandschef Peter Löscher nach einer Vorstandssitzung in Neu Delhi.
Ein Großteil der Investitionen soll in den Aufbau der Energietechnikproduktion fließen. Siemens habe in letzter Zeit Aufträge von gut 500 Mio. Euro abgeschlossen, die meisten davon für Energieinfrastruktur. Bis 2012 werde Siemens für rund 70 Mio. Euro eine Fabrik für Windturbinen aufbauen. Deren erstes Modell soll in gut 2 Jahren ausgeliefert werden.
Mit den Investments will Siemens in Indien 8.000 neue Stellen schaffen. "Wir nutzen die Wachstumsmöglichkeiten des indischen Marktes und fügen auf spezielle Bedürfnisse zugeschnittene Produkte hinzu", erklärte Löscher. Die meisten Arbeitsplätze entstünden in Indien in der Energietechnik, deshalb handle es sich nicht um eine Verlagerung bestehender Stellen.
Erst vergangene Woche hatte Siemens trotz verbesserter Gewinnaussichten die Streichung von rund 2.000 Jobs in Deutschland in der Antriebstechnik und dem Industrieanlagenbau angekündigt. Im Geschäftsjahr 2008/2009 waren in einer der größten Abbauwellen in der Nachkriegsgeschichte des Unternehmens weltweit rund 17.000 Arbeitsplätze gestrichen worden, 5.200 davon in Deutschland.
"Indien ist heute schon einer der weltweiten Wachstumstreiber und wird dies auch in Zukunft sein", betont Löscher nun. Bis 2020 soll der Umsatz mit speziell auf Schwellenländer zugeschnitten Produkten im mittleren Preissegment auf dem Subkontinent auf 1 Mrd. Euro steigen, großteils durch organisches Wachstum.