SkyEurope mit starkem Einbruch bei Passagieren

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Die unter Gläubigerschutz stehende slowakische Billigfluglinie SkyEurope musste im Juni 2009 einen weiteren dramatischen Passagierschwund hinnehmen. Die Zahl der Fluggäste sank im Jahresabstand um 37,7 Prozent auf 214.481, teilte das Unternehmen mit.

Gleichzeitig wurden die Kapazität im Vergleich zu Juni 2008 um 35,6 Prozent zurückgenommen. Der Ladefaktor verringerte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 74,6 Prozent.

Ausreichende Finanzen für Lizenzverlängerung nötig

SkyEurope steht bei ihrer Investorensuche unter Zeitdruck: Für die Verlängerung ihrer bis 25. Oktober befristeten Lizenz muss die Airline nachweisen, dass sie den Flugbetrieb in den kommenden Monaten finanzieren kann. Die unbefristete Lizenz wurde SkyEurope Ende 2008 wegen finanzieller Probleme entzogen, berichtete die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes".

"Die unbefristete Lizenz hatten wir ihnen Ende des vergangenen Jahres abgenommen, womit wir auf ihre finanziellen Probleme reagierten", bestätigte der Sprecher des slowakischen Verkehrsministeriums, Stanislav Jurkovic. SkyEurope und ihre Finanzen werden von der Luftfahrtbehörde geprüft. Gegenüber der APA erklärte ein SkyEurope-Sprecher, dass mit der Lizenzerteilung in "absehbarer Zeit" gerechnet werde.

Wegen der Lizenz-Befristung kann SkyEurope noch keine Flüge für den kommenden Winter anbieten. Dies bedeutet wiederum einen Wettbewerbsnachteil für die Fluglinie, denn die Konkurrenz hat schon mit dem Ticketverkauf begonnen. "Sobald wir die Lizenz auch für den Winter haben, beginnen wir sofort mit dem Verkauf", sagte SkyEurope-Sprecher Tomas Kika der tschechischen Zeitung.

Bitter zurückgetreten

Nach Angaben von "Mlada fronta Dnes" laufen derzeit Verhandlungen mit einer nicht genannten Finanzgruppe, die als Bedingung für ihren Einstieg bei SkyEurope die Ablöse von Jason Bitter von der Spitze des Unternehmens gefordert haben soll - Bitter trat auch tatsächlich vergangene Woche zurück. SkyEurope wollte gegenüber der APA nicht bestätigen, dass dies der Grund seines Rücktritts war. Bis zum 23. Juli soll nach Angaben der Fluggesellschaft das zuständige Gericht in Bratislava nach inhaltlicher Prüfung über das Sanierungsprogramm entscheiden.

Bei der Hauptversammlung der Aktionäre am 14, Juli könnte die Lage der Fluggesellschaft klarer werden. Die Eigentümer werden nach mehr als einem Jahr zusammenkommen, um die Wirtschaftsergebnisse fürs Geschäftsjahr 2008 zu erörtern.

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