Spanier sollen erst mit 67 Jahren in Pension gehen

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Die Spanier sollen angesichts der Überalterung der Gesellschaft künftig länger arbeiten. Die sozialistische Regierung schlug vor, das Pensionsalter von 2013 an stufenweise von jetzt 65 auf 67 Jahre zu erhöhen. Die Reform solle mit der Opposition abgesprochen werden, sagte Arbeitsminister Celestino Corbacho in Madrid. Das durchschnittliche Rentenalter in Spanien liegt derzeit bei 63,6 Jahren.

Die Gewerkschaften kündigten umgehend ihren Widerstand an. "Die Maßnahme ist ungerecht und angesichts der hohen Arbeitslosigkeit auch nicht nachvollziehbar", kritisierte der Vorsitzende der Gewerkschaft CCOO, Ignacio Fernández Toxo. "Die Regierung macht den Bürgern mit solchen Ankündigungen unnötig Angst." Er rechne damit, dass die Reform vom Parlament gekippt werde.

Laut jüngster Arbeitslosenstatistik veröffentlicht ist die Zahl der Erwerbslosen in Spanien mit 4,3 Mio. auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist mit 18,8 % etwa doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt.

Nach Berechnungen des Nationalen Statistik-Instituts (INE) wird 2050 in Spanien rund 32 % der Bevölkerung über 64 Jahre alt sein. Auf 10 Erwerbstätige würden dann schätzungsweise 9 Rentner kommen. Dies könne die Pensionskassa nicht verkraften. Derzeit verzeichnet diese noch einen Überschuss von rund 60 Mrd. Euro.

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