Tschechiens Sozialdemokraten für Temelin-Ausbau

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Die tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) haben sich für einen raschen Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin und für die Verlängerung der Lebensdauer des südmährischen Atomkraftwerkes Dukovany stark gemacht. Dies bestätigte der CSSD-Chef, Jiri Paroubek, während seines Besuches in Dukovany. Der Atomkraft solle nach seiner Auffassung eine "Schlüsselrolle" in der Energiepolitik des Landes zukommen.

"Die Atomenergie ist billig und außerdem produziert sie keine Treibhausgase", betonte Paroubek in einer Presseaußendung und fügte hinzu, dass die Ausbauarbeiten des dritten und vierten Blocks in Temelin so schnell wie möglich aufgenommen werden sollten. Der Bau sei ein großer Impuls für die tschechische Wirtschaft, argumentierte Paroubek.

Der tschechische Energiekonzern CEZ will im südböhmischen Temelin zwei zusätzliche Reaktoren bauen, die neben den bestehenden zwei 1.000-Megawatt-Blöcken errichtet werden sollen. Der Konzern rechnet mit dem Beginn der Bauarbeiten etwa im Jahr 2013. Auf Regierungsebene wurde offiziell noch kein Beschluss über den Ausbau Temelins gefällt.

Dies wird von dem künftigen Prager Kabinett erwartet, das aus den vorgezogenen Parlamentswahlen am 9. und 10. November hervorgeht. Praktisch alle tschechischen Parteien bis auf die Grünen unterstützen den Ausbau der Atomindustrie. Die Grünen haben allerdings kaum Chancen auf einen Einzug ins neue Parlament.

Die oberösterreichische Landesregierung steht einem Ausbau des grenznahen AKW ablehnend gegenüber. Die EU-Kommission gab vor kurzem einer Beschwerde des Landes Oberösterreich gegen die derzeit laufende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) statt und hat gegen Tschechien ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.

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