Die Wahrscheinlichkeit, dass die polnischen Werften in Stettin und Gdynia weiter Schiffe bauen werden, sinkt. Es gibt keinen Interessenten, der an einem der beiden Standorte das gesamte Vermögen übernehmen will, sagte Schatzminister Aleksander Grad.
8 Bieter wollen an der Versteigerung teilnehmen, allerdings interessieren sie sich aber jeweils nur für Teile der Werften. "Das zeigt, dass der Schiffbau weltweit eine Krise durchlebt", so Grad. Es bestehe jedoch "die Chance, dass ein Investor auf dem Gelände der Werften Arbeitsplätze schafft", sagte der Minister.
Zahlreiche Bestandteile der Werften fanden gar keinen Interessenten. Die Zeitung "Dziennik Gazeta Prawna" berichtete, dass dies auch für die sogenannten Slipanlagen gelte, von der die Schiffe ins Wasser gelassen werden. "Das ist das traurige Ende der Selbsttäuschung und der erfundenen Geschichten, dass der Schiffbau in Szczecin und Gdynia wieder auferstehen könnte", sagte der Oppositionsabgeordnete Bartosz Arkulowicz.
Die Werften hatten Konkurs anmelden müssen, nachdem die EU-Kommission sie zur Rückzahlung von Krediten an den polnischen Staat aufgefordert hatte. Brüssel setzte der Regierung aber immer wieder neue Fristen, damit diese nach einem Investor suchen konnte. Im Sommer meldete die Regierung den Verkauf der Werften an einen Investor aus Katar, der jedoch aus bisher ungeklärten Gründen von dem Geschäft zurücktrat.