Vorbereitungen für Temelin-Ausbau gehen weiter

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Tschechien hat einen weiteren Schritt in Richtung Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin getan. Die staatliche Energiegesellschaft CEPS hat die UVP für die Hochspannungs-Leitungen beantragt, die für die Verteilung des Stroms aus den beiden geplanten zusätzlichen Blöcken erforderlich sind, berichtete die tschechische Tageszeitung "Lidove noviny".

Die genaue Streckenführung der neuen, etwa 130 km langen Hochspannungsleitung wird noch geheim gehalten, weil man Widerstand der Privatleute befürchtet, auf deren Boden die Masten stehen sollen. Eine Zustimmung der Grundstückseigentümer ist erforderlich, um die zusätzliche Stromkapazität Temelins verteilen zu können. Außerdem befürchtet CEPS mögliche Spekulationen mit den Grundstücken.

Die neuen Hochspannungs-Leitungen sollten etwa 12 Mrd. Kronen (455 Mio. Euro) kosten. Es wird sich um den ersten derartigen Ausbau des Strom-Netzes seit dem Fall des Kommunismus handeln.

Was das eigentliche Ausbau-Projekt des AKW Temelin angeht, wurde dieses offiziell immer noch nicht beschlossen. Das dürfte die Aufgabe der Regierung nach den Parlamentswahlen im Mai 2010 werden. Die Errichtung von zwei weiteren Blöcken in Temelin gilt als abgemachte Sache. Seit 2008 läuft eine UVP für dieses Projekt.

Außerdem läuft eine Ausschreibung des Tschechischen Energiekonzerns CEZ für die Lieferung der Technologie. Daran haben sich drei Firmen beteiligt: die US-amerikanische Westinghouse, die französische Areva und ein vom russischen Atomstroiexport angeführtes Konsortium. Mit der Inbetriebnahme der beiden zusätzlichen Blöcke in Temelin wird um das Jahr 2020 gerechnet.

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