Vorgezogene Parlamentswahlen in Moldawien begonnen

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In der früheren Sowjetrepublik Moldawien haben knapp vier Monate nach den blutigen Straßenkrawallen gegen den Sieg der Kommunisten vorgezogene Parlamentswahlen begonnen. In der Hauptstadt Chisinau öffneten am 29. Juli um 6.00 Uhr MESZ (7.00 Uhr Ortszeit) die Wahllokale bei sonnigem Wetter.

Die liberale Opposition hofft diesmal, die seit acht Jahren bestehende Alleinregierung der Kommunisten unter ihrem Präsidenten Vladimir Voronin zu beenden. Die neue Abstimmung entscheidet auch über den künftigen Präsidenten dieses ärmsten europäischen Landes.

Die vorgezogene Wahl wurde notwendig, weil sich das am 5. April bestimmte Parlament auf keinen Nachfolger für den 68-jährigen Voronin einigen konnte. Die Opposition boykottierte die Präsidentenwahl geschlossen, nachdem Voronins Gegner den moldawischen Behörden Wahlfälschung bei der Bestimmung der neuen Volksvertretung vorgeworfen hatten. Allerdings hatten internationale Wahlbeobachter die Abstimmung als mit Abstrichen demokratisch bezeichnet.

Nach den Manipulationsvorwürfen der prowestlichen Opposition kam es in Chisinau zu schwersten Ausschreitungen mit Brandschatzungen von Regierungsgebäuden und Plünderungen. Beobachter befürchten, dass es im Fall eines neuen Wahlsieges der Kommunisten noch einmal zu Massenprotesten kommen könnte. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr MESZ. Anschließend werden erste Prognosen und in der Nacht auch Hochrechnungen erwartet.

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