Wiener Linien stoppen ULF-Lieferungen

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Nachdem am vergangenen Sonntag (26. Juli) eine Niederflurstraßenbahn (ULF) der Linie 67 in Brand geraten war, ziehen die Wiener Linien nun Konsequenzen. Demnach wurde ein sofortiger Lieferstopp für alle 104 noch ausständigen ULFs der neuen Fahrzeugserie ausgerufen, so Geschäftsführer Michael Lichtenegger am 31. Juli vor Journalisten. Gleichzeitig sollen alle bereits im Einsatz befindlichen Modelle technisch nachgerüstet werden, um derartige Zwischenfälle künftig zu verhindern. Dies werde umgehend erfolgen, sobald die Zustimmung der Behörden vorliege.

"Wir haben Siemens mitgeteilt, bis auf weiteres keine neuen Fahrzeuge abzunehmen", so Lichtenegger. Man erwarte vom Unternehmen, entsprechende Maßnahmen für die noch zu liefernden Bims zu setzen. "Wir erwarten uns auch, dass die neuen ULFs für uns dadurch nicht teurer werden", stellte der Wiener-Linien-Chef klar.

Insgesamt umfasst die betroffene Lieferserie 150 Stück, wobei 46 bereits im Streckennetz unterwegs sind. Sie sollen - ebenso wie die 150 Fahrzeuge aus der Vorgängerserie - nun alle mit einer speziellen Schutzvorrichtung versehen werden. Laut Rudolf Hauenschild, Leiter der Hauptwerkstätte der Wiener Linien, ist der Einbau einer Nirosta-Platte im hinteren Teil der Gefährte vorgesehen. Diese "technische Sofortmaßnahme" sei den Behörden bereits präsentiert worden, man müsse nun das Prüfergebnis abwarten. Falle dieses positiv aus, könne der Umbau bei allen 196 Bims längstens innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein.

Das Feuer am Sonntag (26. Juli) war im hintersten Teil der Garnitur ausgebrochen. Fahrgäste hatten eine Rauchentwicklung bemerkt und den Fahrer darauf aufmerksam gemacht. Verletzt wurde dabei niemand. Momentan wird die genaue Brandursache untersucht, das Gutachten des Sachverständigen soll in den nächsten 14 Tagen vorliegen.

Vonseiten Siemens hieß es, man erwarte die Ergebnisse der Brandgutachten in den nächsten Tagen. "Die heute von den Wiener Linien vorgestellte Nachrüstung ist eine der Möglichkeiten, zu den bestehenden Brandschutzmaßnahmen eine additive Brandschutzmaßnahme zu setzen," zeigte sich Gottfried Schuster, Leiter der Division Mobility von Siemens Österreich, mit den Wiener-Linien-Plänen zufrieden.

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