Die Wirtschaft der Eurozone rappelt sich wieder auf: Das Barometer für die Konjunkturentwicklung stieg im Jänner um 0,8 auf 52,9 Punkte, wie aus einer Umfrage des Instituts Markit unter 5.000 Einkaufsmanagern hervorgeht. Das stärkste Wachstum seit zweieinhalb Jahren dürfte der Europäischen Zentralbank auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag als Signal dienen, dass sich der Aufschwung langsam festigt.
EZB-Chef Mario Draghi hat die Erholung mehrfach als fragil bezeichnet und will den Leitzins von 0,25 Prozent notfalls weiter senken. Damit könnte die Kreditklemme im Süden der Eurozone gemildert und die Gefahr eines konjunkturell verheerenden Preisverfalls auf breiter Front verringert werden.
Die Perspektiven für den Währungsraum sind mittlerweile wieder etwas rosiger. Für Jänner bis März ist ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent realistisch, wie Markit-Chefökonom Chris Williamson meint. Damit steigen auch die Aussichten für das Gesamtjahr.
"Ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von einem Prozent erscheint bereits jetzt als eher niedrig angesetzt." Die Experten der EZB haben ein Wachstum von 1,1 Prozent für dieses Jahr veranschlagt, könnten die Prognose aber im März anheben.
Allerdings läuft die Wirtschaft der Eurozone bisher nicht in allen Bereichen rund: Die Dienstleister hinken der Entwicklung in der Industrie hinterher, wie aus den jüngsten Markit-Daten hervorgeht. Dies zeigt sich auch in dem schwachen Weihnachtsgeschäft in der Eurozone, das selbst im wirtschaftlich starken Deutschland enttäuschend ausfiel.