Privatjets gelten laut Greenpeace als die klimaschädlichsten Verkehrsmittel. Die NGO forderte Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag zum Handeln auf.
Erst gestern schockten Wissenschaftler: Unsere Erde steuert auf Erwärmung um etwa drei Grad zu. Eine Klima-Katastrophe wird immer wahrscheinlicher. Laut UNO müssen wir unsere, "Anstrengungen auf drastische Weise verdoppeln."
Fliegen soll teurer werden
Jetzt zeigt eine neue Greenpeace-Studie wozu Österreicher bereit wären. Acht von zehn Österreichern (genau: 79 %) fordern einen Kerosinsteuer - das zeigt die Umfrage (Meinungsforschungsinstitut Integral, 1.000 Interviews). Das Resultat wäre: Höhere Ticket-Preise für alle.
Mini-Jets schaden Klima am meisten
Rund zwei Drittel der Befragten gaben zudem an, ein mögliches Verbot von Privatjets zu begrüßen. Privatjets gelten laut Greenpeace als die klimaschädlichsten Verkehrsmittel. Die NGO forderte Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) zum Handeln auf.
Ministerin Gewessler soll handeln
Weitere 73 Prozent lehnten in der Umfrage Privatjets allgemein ab. Privatjets seien laut den Befragten schädlich für Klima und Umwelt, wie fast zwei Drittel (65 Prozent) befanden, zudem gaben 78 Prozent an, es gäbe es ausreichend andere Verkehrsalternativen. Angesichts der Umfrageergebnisse forderte Greenpeace von Verkehrsministerin Gewessler ein österreichweites Verbot und Druck auf die Europäische Union (EU) für ein entsprechendes Privatjet-Aus in der gesamten EU.
"Superreiche fliegen unbeschwert durch die Lüfte, doch befeuern sie damit massiv die Klimakrise. Das haben auch die Menschen in Österreich erkannt und sprechen sich für ein Privatjet-Verbot aus", so Marc Dengler, Klima- und Energieexperte von Greenpeace.
Er verweist zudem auf ein weiteres Ergebnis der Studie. Diesem zufolge unterstützten 70 Prozent ein Verbot von Kurzstreckenflügen bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von leistbaren und gleichwertigen Zugverbindungen.
Österreicher fliegen doppelt so viel im Privat-Jet
Greenpeace nannte vor dem Hintergrund der Umfrage auch entsprechende Zahlen. So stießen Privatjets pro Personenkilometer mehr Treibhausgase aus als eine Zugfahrt. Ein Greenpeace-Report zeige zudem, dass sich die Zahl der jährlichen Flüge österreichischer Privatjets zwischen 2019 und 2022 dennoch mehr als verdoppelt habe. Dabei seien die beliebtesten Strecken unter anderem Paris-Genf und Wien-Salzburg gewesen. "Letztere dauert mit dem Zug weniger als zweieinhalb Stunden", teilte die Umweltschutzorganisation mit. "Privatjets stoßen Unmengen an klimaschädlichem CO2 aus und befeuern die Klimakrise", so Dengler.
Bald startet Weltklima-Konferenz
Die im September und Oktober durchgeführte Umfrage kommt unmittelbar vor dem EU-Verkehrsgipfel sowie der UNO-Weltklimakonferenz COP28 in Dubai von 30. November bis 12. Dezember. Dort steht unter anderem auch eine Besteuerung von Kerosin auf der Themenagenda.