Im Pfarrbrief ist von 12.000 Impftoten und 800.000 Impfgeschädigten die Rede.
Heiliger Bimbam, in der ehrwürdigen Pfarrkirche St. Nikolaus in Preitenegg hängt der Segen seit Erscheinen des neuen Pfarrbriefs gewaltig schief. Dort hat sich Pfarrprovisor Eugeniusz Subocz als einer der größten Corona-Leugner und Impfgegner geoutet.
Wenn die Auflage des kirchlichen Rundbriefs auch nur 300 Stück beträgt, der Wirbel ist riesig. Statt Aktuelles aus dem Pfarrleben zu bieten, bestehen drei von vier Seiten aus nachweislichen Falschnachrichten und wilden Verschwörungstheorien. So wird die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zitiert, wonach es allein "in sechs Monaten 12.000 Impfgetötete und 800.000 Impfgeschädigte" gegeben habe. Eine Falschmeldung, die schon häufig richtiggestellt wurde.
Der abgedruckte Artikel beginnt mit der Behauptung: "Jetzt machen sich die Impfverbrecher schon über unsere Kinder her, die weder selbst gefährdet sind noch eine Gefahr für andere darstellen." Ebenso deftig das Finale: "Väter! Mütter! Tut euch zusammen und tretet der impfwütigen Verbrecherbande entschlossen entgegen."
Buße. ÖSTERREICH hat den Pfarrer am Sonntag nach dem Gottesdienst erreicht: "Ich bin gegen Impfungen. Ich habe Angst um die Kinder und vor Spätfolgen wie bei Contergan", sagt er. Den Pfarrbrief habe er jedoch nur kopiert.
Die Diözese ist verschnupft. "Der Pfarrer ist nicht das Gesundheitsamt, für Corona sind Behörden und Ämter zuständig." Noch diese Woche bittet der Generalvikar den Skandalpfarrer zum Rapport. Dieser will jetzt Buße tun.
"Habe kein Vertrauen in Impfung"
Wie sich der Pfarrer gegenüber ÖSTERREICH rechtfertigte.
- Zum Artikel im Pfarrblatt: "Ich habe den Artikel mit dem Neuen Groschenblatt bekommen und übernommen. Ich benutze es öfter als Grundlage, sie haben so vernünftige Ansichten. Ich denke genauso."
- Zur Impfung: "Ich habe kein Vertrauen in die Impfung, vor allem die Impfung für Kinder. Ich befürchte, dass sich etwas wiederholt wie beim Contergan-Skandal."
- Zur Konsequenz: "Es war ein Fehler, ich bereue es inzwischen. Ich werde mehrere Vater unser beten. In drei Monaten gehe ich nach Polen zurück in den Ruhestand. Und dann gehe ich nach Schweden."