Coronavirus

Studie warnt vor Zehntausenden Toten in Österreich

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Die Studie namhafter Wissenschaftler ist Grundlage für die Maßnahmen der Regierung.

Wien. Um zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem Mitte April zusammenbricht, braucht es die jetzt beschlossenen verschärften Maßnahmen. Das schreiben die Wissenschafter in einem „Strategiepapier“. Gelingt es nicht, die Ansteckungsraten deutlich zu reduzieren, sei mit „Zehntausenden zusätzlichen Toten“ zu rechnen, so die Forscher um die Mathematiker Mathias Beiglböck, Phi­lipp Grohs, Walter Schachermayer (Uni Wien), Joachim Hermisson (Uni Wien) sowie Markus Müller, Rektor der Uni Wien.
 
Keinesfalls dürfen Hoffnungen auf baldige Lockerung der Restriktionen geweckt werden. Die Forscher verlangen sogar noch strengere Maßnahmen als die derzeitigen.

Horror-Szenarien mit über 100.000 Todesopfern

Multiplikator. Die entscheidende statistisch-epidemiologische Größe ist für die Autoren die Replikationsrate. Das ist die Anzahl an Personen, die ein Erkrankter im Durchschnitt ansteckt: „Wenn es nicht gelingt, rasch den Faktor unter den Wert von 1 zu drücken, ist in Österreich ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu erwarten“, schreibt das Forscher-Team in dem Dokument. Bleibt es bei den aktuellen Zuwachsraten, wären laut der Prognose bis Ende des Jahres in Österreich sogar 100.000 Tote zu beklagen. Bei einem täglichen Zuwachs von 30 Prozent wären es sogar über 120.000 Tote.
 
Mediziner.In dem Papier wird auch betont, wie wichtig es ist, Ansteckungen im Klinikbereich zu verhindern: Das Beispiel Italiens habe gezeigt, dass Ärzte und Pflegepersonal als sogenannte „Superspreader“ das Virus an viele Personen weitergeben können.
 
Deshalb fordern die Wissenschaftler noch deutlich schärfere Maßnahmen:
  • So sollte auch die Anzahl der Kunden im Supermarkt durch Sicherheitspersonal kontrolliert werden.
  • Auch muss noch stärker getestet werden. Bei Infizierten sollen die Handydaten gespeichert werden.
  • Einrichtung von „Fever Hospitals“, die für Covid-19-Patienten reserviert sind.

Szenarien der Wissenschaftler
© TZÖ
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